God of Gamblers (HK 1989)

god-of-gamblersDer nimmermüde Wong Jing („Magic Crystal“) erarbeitete sich in Hongkong über Jahre den Status eines Erfolgs-Garanten. Dazu brauchte er lediglich altbekannte Momentaufnahmen von Eastern-Abenteuer, Fantasy oder Heroic Bloodshed zu kombinieren und unter einem Haufen infantiler Witze zu begraben. Im Westen ist der Filmemacher, der bisweilen acht Projekte in einem Jahr dirigierte, weitgehend unbekannt. Am populärsten ist wahrscheinlich sein „God of Gamblers“, später zur Trilogie ausgeweitet, den er mit „All For the Winner“ auch gleich selbst persiflierte.

Superstar Chow Yun-Fat („A Better Tomorrow“) spielt den legendären Spieler Ko Chun, jenen titelgebenden, schier unbesiegbaren Glücksspielgott. Ob am Pokertisch oder im Würfelduell mit einer tätowierten Japanerin, stets behält der berechnende, mit paranormalen Fähigkeiten ausgestattete Glückspilz die Oberhand. Doch dann luchst er einem Kontrahenten ein Vermögen ab und fällt, als dessen Männer ihn verfolgen, auf den Kopf. Gabe und Gedächtnis sind vorrübergehend verloren, ebenso die Fähigkeit, sich wie ein Erwachsener zu benehmen.

Krude ist das Wort, das die alberne Posse treffend umreißt. Die unausgegorene Mischung aus Thriller, Drama und Komödie mixt nach bewährter Hongkong-Rezeptur Slapstick mit harter Action. Überzeugen kann der Film, im Gegensatz zu seinem unbekümmert herumkaspernden Hauptdarsteller, nicht. Allen voran im Mittelteil, wenn Ko Chun beim glücklosen Gauner Little Knife (Andy Lau, „Silverfox“) und dessen Freundin Jane (Joey Wang, „Die Macht des Schwertes“) unterkommt, ist akute Langatmigkeit angesagt. Als die beiden das Potential ihres Pflegekinds erkennen, wittern sie das große Geld. Doch haben sich die Feinde des berüchtigten Spielers längst an dessen Fersen geheftet.

An Anfang und Ende stehen hyperdynamische und visuell einfallsreich umgesetzte Duelle am Spieltisch. Die Episoden des infantilen Ko Chun jedoch werden anschließend scheinbar ziellos aneinander gereiht. Action kommt dabei bedauerlicherweise zu kurz. Der knackige Showdown wiederum entschädigt für manche Länge, ein stilisiertes Todesballett in der Tradition von John Woo kommt dabei allerdings nicht heraus. Immerhin unterstreicht Chow Yun-Fats furiose Darbietung die beeindruckende Wandlungsfähigkeit des Ausnahmemimen. Zum Pflichtprogramm wird der brutale Ulk dadurch aber auch nicht.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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