Carousel Kings – Charm City (2017, Victory Records)

Im Pop-Punk haben sich die CAROUSEL KINGS ihren festen Platz erarbeitet. Gelungen ist das, weil sich der Vierer aus Pennsylvania nicht allein auf einschmeichelnde Melodien und gesäuselte Vocals verlässt, sondern der Hörerschaft ein bevorzugt schwer rockendes Brett um die Ohren haut. Für ihr drittes Album haben sie bei Victory Records angeheuert. Das passt, selbst wenn der Titel „Charm City“ eine Extraportion Weichspüler verheißt. Doch der Eindruck täuscht. Denn die Basis erweist sich als überraschend punkig. Was die Platte dabei über den Durchschnitt hebt, ist die instrumentale Vielseitigkeit. Begeisterungsstürme wollen sich darüber trotzdem nicht einstellen.

Der Opener „Grey Goose“ leitet den 13 Tracks umspannenden Reigen ansprechend ein und auch Beiträge wie „Fractals“ und „Punch Drunk“ machen Lust auf mehr. Hinzu kommen Nummern wie „Bad Habit“ oder das wuchtige „Dynamite“, bei denen die Rock-Komponente stärkere Gewichtung erhält und die Riffs bisweilen in Richtung Metal tendieren. Das Instrumentale Moment macht dabei zweifelsfrei Eindruck. Dass „Charm City“ zwischen der üblichen kontextuellen Auslotung amouröser Gefühle – wirklich persönlich wird es nur bei „Something Isn’t Right“ – nicht vollends überzeugt, liegt neben einer gewissen Beliebigkeit am melodischen Gesang, der sich einfach zu selten in wirklich mitreißende Refrains ergießt. Eine grundlegend sichere Bank – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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