Den mit „Black Sails in the Sunset“ ´99 eingeschlagenen Weg festigten AFI mit der noch im selben Jahr veröffentlichten „All Hallow´s“-EP. Der Opener „Fall Children“ schlägt in die Kerbe von Songs wie „The Last Kiss“ und kombiniert die ursprüngliche Härte mit der zunehmenden Verspieltheit. Diesen Ausbruch aus dem engen Korsett des Hardcore-Punks bauten die Kalifornier zum Markenzeichen aus und verfeinerten die morbide Gemütslage von Output zu Output weiter. Dabei setze die Band, das verdeutlich gerade das starke MISFITS-Cover „Halloween“, vermehrt auf mehrstimmige Chöre und das nebeneinander von rockigem Melodienreichtum und Ruppigkeit im Sinne des Hardcore.
Das wirkt ein Stück ausgereifter als auf „Black Sails…“ und ebnete damit unweigerlich den Weg für die 2000 veröffentlichte fünfte Platte „The Art of Drowning“. Davon kündet auch „The Boy Who Destroyed the World“, das mit klassischen Oohs und Aahs daherkommt, im Vergleich zu den übrigen Nummern aber leicht ins Hintertreffen gerät. Zum Höhepunkt der vier Tracks gerät „Totalimmortal“, ein veritabler Hit, dem später ein Musikvideo spendiert wurde und der auch heute, als eine der letzten Bastionen älterer Tage, Einzug in Live-Sets der Band hält. Ein zwar nur kurzes, dafür aber durchweg packendes Vergnügen.
Wertung: (7,5 / 10)