17.11.2008 – Tribute to Nothing / Talk Radio Talk – Hamburg, Headcrash

Ihr Name ist im Independent ein fester Begriff, ihre Livedarbietungen sind stets energetische Freudenfeste. Die Rede ist (natürlich) von TRIBUTE TO NOTHING, die sich seit Jahren die Ärsche wundtouren und ungeachtet jeglicher Erfolgswerte spielen und spielen. Gerade in Deutschland traten die Briten zwischenzeitlich fast quartalsmäßig auf. Finanziell lohnt sich das kaum, schließlich bedient der sympathische Vierer mit seinem Indie-Rock/Post-Hardcore meist nur überschaubare Publikumskreise. Ihrem unermüdlichen Einsatz und einfach immer sehenswerten Performances bereitet das allerdings keinen Abbruch.

Doch jetzt ist auch für sie die Zeit einer Pause gekommen. In diese verabschiedeten sich die Vollblutmusiker selbstredend mit einer Tour, auf der noch einmal ausgelassen losgerockt wurde. Auch in Hamburg, wo sie im Headcrash gastierten und gut 70 Zuschauer anlockten. Dass die den kleinen Club nicht nur angemessen füllten, sondern auch gut mitgingen, zeigte sich noch nicht bei der Vorband TALK RADIO TALK. Das Sextett aus dem niedersächsischen Stade scheiterte mit seiner zeitgemäßen Post-Core/Rock-Mixtur nicht am Publikumsgeschmack, wohl aber an der durchwachsenen Akustik. Allen voran das Keyboard blieb mehr dekoratives Beiwerk als instrumentale Ergänzung. Die Vorstellung ihres Debüt-Albums „Beyond These Lines“ gelang so nur partiell.

Ganz anders TRIBUTE TO NOTHING, die ein beachtliches Best-of-Feuerwerk zündeten. Vom aktuellen Album „Breathe How You Want to Breathe“ spielten sie Hits wie „Another Brick Wall”, „Nothing Left for You“ und natürlich „Day In, Day Out“. Daneben aber bestand das inklusive Zugaben gut 80-minütige Set vor allem aus älteren Nummern, darunter Smasher des Kalibers „Silence“, „The Solution“ oder „Name of Distrust”. Der Pulk ging dabei bereitwillig mit, wenn der Sound auch hier nicht immer optimal erschien. Wirklich stören wollte sich daran aber niemand, schließlich fiel die musikalische Abendunterhaltung einmal mehr standesgemäß mitreißend aus. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Auszeit der Band nicht zu üppig ausfällt.

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