True Justice: Angel of Death (S. 2/Ep. 7+8) (USA/CDN 2012)

truejusticeangelofdeathIn „Angel of Death“, der vierten Doppelfolge der zweiten „True Justice“-Staffel, wird die vielbeschworene Gefahr für die USA endlich greifbar. Denn der von Aikido-Bud Spencer Steven Seagal verkörperte Elijah Kane bekommt es bei der Jagd auf den Phantom-gleichen Strippenzieher Ghost mit Terrorist Abdul Hassan (Amir Arison, „The Blacklist“) zu tun. Vorgelagert allerdings gilt es die Auswirkungen des Finales der vorangegangenen Episode zu erörtern. Denn Kanes Getreue Sarah (Sarah Lind, „WolfCop“) wurde vom noch immer gesichtslosen Ghost angeschossen und schwer verwundet. Um die Heilung zu beschleunigen, betätigt sich Seagal als Kräuterfee und nutzt das eilig bezogene Safe House als Hinterhalt für eine Gruppe rasch anrückender Attentäter.

Mit Hilfe der eingreifenden Teamkollegen Simms (Lochlyn Munro, „Freddy vs. Jason“) und Garcia (Jesse Hutch, „The Tooth Fairy“) ist die Gefahr bald gebannt. Nur kommt CIA-Auftraggeber Marcus (Adrian Holmes, „Hunt to Kill“) gleich mit der nächsten Mission um die Ecke: In Seattle soll eine Atombombe gezündet werden, die Hassan im Keller eines Edelpuffs zusammenschraubt. Für die angeschlagene Sarah springt Hackerin Finch (Tanaya Beatty, „Continuum“) im Feld ein und dient sich als aufreizender Köder für den Terroristen an. Dass der denn auch gleich alles stehen und liegen lässt, um der Unbekannten mit dem knappen Rock aufs Hotelzimmer zu folgen, ist schlicht idiotisch. Trotzdem ist die Zuspitzung des Plots im „24“-Stil durchaus willkommen.

Dass erforderliche Informationen obendrein in bewährter US-Manier „erfoltert“ werden, passt da ebenfalls gut ins Bild. Die politische Tragweite allerdings ist arg simpel und klischeebehaftet. Aber was will man von „True Justice“ anderes erwarten? Die von Seagal konzipierte Reihe ist weder hochkarätig noch clever, sondern auf die schlichte Befriedigung gängiger B-Geschmäcker ausgelegt. Um denen gerecht zu werden, serviert Regisseur Wayne Rose („Caprica“) blutige Einschüsse und lässt seinen Star (sofern nicht gedoubelt) wieder fachgerecht böswilliges Gesocks vermöbeln. Zwingend von der Couch reißt das nicht. Aber es unterhält, auch wenn nach verhältnismäßig stimmungsvollem Auftakt schnell nichtige Routine Einzug hält.

Am Ende ist die Gefahr noch nicht gebannt. Zwar fügen Kane und Konsorten den Terroristen erhebliche Verluste zu, dabei wird aber auch wieder das eigene Team geschwächt. Doch selbst diese fast beiläufig servierte Wendung verfehlt im banalen Strudel der Ereignisse ihre Wirkung. Damit ist „Angel of Death“ nicht nur im Titel der bislang schwächste Part der zweiten Season, erweist sich die Kluft zwischen der ersten und zweiten Hälfte (respektive Folgen) doch einfach als zu groß. Weitergehen muss die Show trotzdem und gemessen an den (fast schon) überraschend soliden Vorläuferteilen verkraftet das Publikum auch einen von Seagals hinlänglich gewohnten Tiefpunkten.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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