Forever Came Calling / Family Thief – Split (2013, Pure Noise Records)

forevercamecallingfamilythiefsplitSplit-Veröffentlichungen dienen nicht allein dem gebündelten Kennenlernpotenzial von zwei (oder mehr) Bands, sondern auch dem direkten Nebeneinanderstellen verschiedener Vertreter dieser oder jener stilistischen Prägung. Bei FOREVER CAME CALLING und FAMILY THIEF ist diese Indie-Pop, der mit akustischer Ader und säuselnden Stimmen vorgetragen wird.

Zum Auftakt servieren FOREVER CAME CALLING instrumental reduzierte und stimmlich ausdrucksstarke Balladen mit gesteigertem Schmachtfaktor. „Endangered Innocence“ und das von Geigen begleitete „Front Porch Sunrise“ – das in ungezähmterer form bereits auf ihrem letzten Album veröffentlicht wurde – gefallen, wirken jedoch nicht nur etwas (zu) glatt produziert, sondern auch wie zart gezähmte Füllstücke einschlägiger Emo-/Screamo-Kapellen. Dem Anspruch der Urheber mag diese Ansicht nur schwerlich gerecht werden, ob die Ausprägung der Kalifornier auf Albumlänge gedehnt aber gesteigerte Fürsprache forciert, darf zumindest lose in den Raum geworfen werden.

FAMILY THIEF – reduziert auf Solo-Künstler Malcolm Williams – wirkt im Vergleich ein wenig bogenständiger, wobei auch ihm die ruhigen, von zarter Melancholie genährten Klänge näher liegen als emotionale Eruptionen. Dafür steht das verhaltene, auf Akustikgitarre beschränkte „Jack and Coke“, das wie schon die in der Spielfolge voranstehenden FOREVER CAME CALLING den (zwischenzeitlich mehrstimmigen) Gesang in den Vordergrund rückt. „Well Dressed Man“, letzter und zugleich bester Song der geteilten EP, lässt Williams instrumental auf Bandgröße wachsen und punktet mit lockeren Melodien und schickem Refrain. Damit hat er letztlich die Nase vorn. Pflichtprogramm erwächst daraus insgesamt aber nicht.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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