Django – Kreuze im blutigen Sand (I 1967)

django-kreuze-im-blutigen-sandEs herrscht reges Treiben im Saloon. Eine Pokerrunde findet statt, bei der Django (Ivan Rassimov, „Drei Amen für den Satan“) das glücklichste Händchen besitzt. Selbst als ihm ein Mexikaner zwei Satteltaschen voller Gold zum Einsatz bietet, zögert er nur kurz. Natürlich geht auch diese Runde an ihn. Plötzlich stürmen bewaffnete Männer das Lokal und knallen die Gäste nieder. Django wird seines Gewinns beraubt und vermeintlich tot liegen gelassen – ein schwerer Fehler.

„Django – Kreuze im blutigen Sand“ ist der Abklatsch eines Klassikers: Sergio Leones „Für eine Handvoll Dollar“. Denn den auf Rache und Rückforderung seines Besitzes sinnenden Django, der wie der Film im Original „Cjamango“ heißt, verschlägt es in eine durch Furcht vor der Pest leergefegte Kleinstadt. Nur die Banditen sind geblieben und ringen rivalisierend um die Herrschaft. Don Pablo (Livio Lorenzon, „Zwei glorreiche Halunken“) und El Tigre (Piero Lulli, „Mein Name ist Nobody“) sind die zerstrittenen Anführer, in deren Mitte der Revolverheld die Kontrahenten gegeneinander ausspielt.

Inhaltlich ohne den nötigen Schliff, regiert der Colt die Szenerie. Dazu gesellt sich eine deutsche Synchronisation, die den eigentlich bierernsten Spaghetti-Western mit zotigen Einzeilern („Na Opa, hast dir ja heut ’n starken Träger ans Beinkleid geknöpft.“) spickt – selbst wenn sich der Titelheld in offensichtliches Schweigen hüllt. Die mauen Scherze fügen sich nur schwerlich in die am Rande von tragischen Schicksalen gesäumte Geschichte ein. Im Charakter des kleinen Manuel (Giusva Fioravanti, „Shangos letzter Kampf“) knüpft diese noch Parallelen zu „Mein großer Freund Shane“ (1953).

Ivan Rassimov (1938-2003), in der Besetzung unter dem Pseudonym Sean Todd gelistet, verbleibt in relativer Ausdruckslosigkeit. Überhaupt lebt der Film weniger von seinen Darstellern, sondern in erster Linie von der Action. Die verfügt zwar über einige Härten, bleibt insgesamt aber wenig aufregend. Gleiches gilt für Edoardo Mulargias („Ein Fressen für Django“) Inszenierung, die über verhaltene Spannungsmomente hinaus kaum Atmosphäre schafft. Nur der Score von Felice Di Stefano („Django – Dein Henker wartet“) überzeugt über die gesamte Länge. So bleibt es bei klassischer Durchschnittsware – nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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