Death Before Dishonor – Better Ways to Die (2009, Bridge Nine Records)

death-before-dishonor-better-ways-to-dieManche Plattenkritik schreibt sich praktisch ganz von allein. Die relative Vorhersehbarkeit einiger Bands erfordert kein großes Einhören und erst recht keine tagelange Auseinandersetzung mit der musikalischen Materie. Das muss beileibe nichts Schlechtes bedeuten, schließlich weiß man bei Combos wie DEATH BEFORE DISHONOR stets woran man ist. Und überhaupt bringt der Hardcore, sei er nun an Moderne oder alte Schule gekettet, selten Neues mit sich. An diesem Kalkül kann man sich stören – oder aber von der beizeiten wuchtigen Variierung bekannter Formeln gefangen nehmen lassen.

Dabei sind Gefangene genau das, was DEATH BEFORE DISHONOR auf „Better Ways to Die“ nicht machen. Der Nachfolger zum gepriesenen „Count Me In“ schert sich weder um In- noch Outro und steigt mit „Peace and Quiet“ gleich voll ein. Die wiederum beachtliche Energieleistung erlaubt keine Verschnaufpausen, selbst Breakdowns bleiben auf ein Mindestmaß heruntergeschraubt. Dafür werfen sie unverblümt aufschreiende Metal-Gitarren in die Waagschale, kokettieren mit melodiebewusst punkigen Rhythmen und haben in Sachen Background-Chöre noch eine satte Schippe draufgelegt.

Langeweile kommt dabei keine auf. Sicher ist das Schema althergebracht, die gerade für ihre enervierenden Liveshows bekannten Bostoner haben in den letzten Jahren aber einen für sie durchaus eigenständigen Sound gefunden. Dass der sich heuer an MADBALL oder TERROR orientiert, fällt eigentlich kaum mehr ins Gewicht. Doch selbst vor Anleihen bei MOTÖRHEAD (siehe Titeltrack) oder BLOOD FOR BLOOD („Bloodlust“) scheuen die Jungs nicht zurück. „Better Ways to Die“ bietet also von allem etwas, über die abermals verschwindend kurze Spielzeit jedoch nie so viel, als dass die Schnauze erkennbar früh voll wäre. Eine rundheraus bemerkenswerte Leistung.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

 

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