Nachdem sie in „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ den Spaghetti-Western persifliert und zugleich den Durchbruch als Team gefeiert hatten, ballten Bud Spencer und Terence Hill ihre „Vier Fäuste für ein Halleluja“. Die Fortsetzung des höchst erfolgreichen Prügel-Einstands läutete gleichzeitig das Ende der gemeinsamen Western ein – wenn man von der kleinen Reunion bei „Die Troublemaker“ absieht. Zahlreichen Abenteuern des Dicken und des Blauäugigen stand das jedoch nicht im Wege.
Nachdem Pferdedieb Bambi (Spencer) – auch „der Kleine“ genannt – und sein Bruder Trinity (Terence Hill) – häufig auch „der müde Joe“ gerufen – per Zufall beim Durch-die-Lande-ziehen nacheinander dieselben Banditen vermöbelt und um eine Pfanne heißer Bohnen erleichtert haben, treffen sich beide zu Hause im Elternhaus. Besonders Bambi ist über das Wiedersehen mit dem Bruder nicht sonderlich erfreut und die Laune sinkt noch, als am vorgegaukelten Sterbebett des Vaters versprechen muss, von nun an auf Trinity aufzupassen und ihm zu einem ordentlichen Lebenswandel zu verhelfen. Also nimmt sich Bambi vor, ihn bestens auf das Leben als Bandit vorzubereiten.
Das schlägt aber direkt fehl, da sich Trinity beim ersten Überfall prompt in eine junge blonde Siedlerfrau verliebt, die mit ihrer Familie und dem Gefährt nicht mehr weiterkommt. Besser wird es erst in der Stadt Tascosa, als Trinity seine Fähigkeiten als Pokergenie und flinker Finger unter Beweis stellen kann. Vom gewonnenen Geld gibt es einen feinen Zwirn und ein vornehmes Abendessen, bei dem sich beide als Staatsbedienstete aus Washington ausgeben, daneben aber auch ihre etwas rauen Essgewohnheiten präsentieren dürfen. Der Ganove Parker wird dabei etwas unruhig und bietet Bestechungsgeld, damit seine krummen Geschäfte im Verborgenen bleiben.
Dass sich die beiden aber nicht mit Geld abspeisen lassen, sondern der Gerechtigkeit auf die Sprünge helfen, sollte klar sein. Und schnell kommen sie darauf, dass die frommen Mönche im Ort ein Geheimnis hüten und räumen vor den Augen Gottes Leid und Unrecht aus dem Weg. Dank zweier Kerle, so wild wie der Western, und dabei stets charmant und nie um einen Kommentar verlegen, funktioniert das prächitg. Allerdings macht es das Drehbuch den beiden und dem Zuschauer diesmal nicht leicht, denn der vielbesagte rote Faden wechselt hier mitten im Film schon mal ganz gerne die Richtung. Trotzdem gibt es großartige Szenen zu bewundern: Zum einen die Beichte von Bambi, dann die Erfindung des Football-Spiels sowie Liebesszenen vom ollen Terence, die man in dieser Form nicht von ihm kennt.
Und wieder darf natürlich das wichtigste Utensil aller Spencer-/Hill-Filme nicht fehlen – die Bratpfanne. Gefüllt mit wahlweise Bohnen mit Speck oder der ein oder anderen Backe von fiesen Ganoven ist dieses Küchenutensil allgegenwärtig und immer für einen Lacher bereit! In Sachen Humor und flotten Sprüchen hat „Vier Fäuste für ein Halleluja“ zwar weniger als manch anderes Werk der Beteiligten zu bieten, trotzdem ist es eine gelungene Western-Komödie von E.B. Clucher, unter dessen Fuchteln bereits der Vorgänger oder spätere Klassiker wie „Vier Fäuste gegen Rio“ entstanden.
Wertung: (7 / 10)