Pennywise – Yesterdays (2014, Epitaph Records)

pennywise-yesterdaysMit ihrem elften Studioalbum „Yesterdays“ blicken PENNYWISE zurück. Weit zurück. Bis in die Gründungszeit, als sie Ende der Achtziger in Hinterhöfen spielten und mehr auf eine gute Zeit denn politische Mobilmachung erpicht waren. Eine reguläre Platte haben die Mannen um den ans Mikro zurückgekehrten Jim Lindberg damit nicht eingespielt. Mehr schon eine Ode an ihre Wurzeln, die ihnen seit jener Zeit die Treue haltenden Fans – und Ur-Bassist Jason Matthew Thirsk, der sich 1996 selbst tötete. Er hat einen Großteil der Stücke geschrieben, die hier der Frühphase entsprechend rau und unfertig verewigt wurden.

Wer also eine PENNYWISE-Scheibe moderner Prägung erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht. Einen triftigen Grund gibt es dafür allerdings nicht. Denn das ruppige Schweifen in die Vergangenheit hat unbestreitbar seinen Reiz. Nicht zuletzt, weil mit Ausnahme von „No Way Out“ (von der Debüt-EP „A Word From the Wise“) und „Slow Down“ (ursprünglich als Hidden Track auf dem zweiten Langspieler „Unkown Road“ präsentiert) sämtliche Songs noch nie auf Konserve gepresst wurden. „What You Deserve“, „Noise Pollution“, „Violence Never Ending“ oder „She’s a Winner“ sind Tracks, die an jene Zeit erinnern, in der die Band noch deutlicher dem Hardcore folgte und jenen Horror-Clown besang, der ihr als Namenspate dient.

Dass auf „Yesterdays“ nicht mehr (oder weniger) als der schweifende Blick auf die frühen Tage im Mittelpunkt steht, unterstreicht auch der fast 14-minütige Abschluss „Band Practice 89“, eine rare Proberaumaufnahme, während der ein paar der vorangehend präsentierten Stücke in ihrer ungeschliffensten Form heruntergeprügelt werden. Pflichtprogramm ist das nicht. Aber warum sollen sich die Alteingesessen nicht von Zeit zu Zeit einfach mal selbst feiern?

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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