Live-Alben bleiben ein zweischneidiges Schwert. Wozu soll Geld für Songs berappt werden, die man unter Umständen bereits sein Eigen nennt? Und dass in der Regel in besserer Qualität. Sofern es sich nicht um soundtechnisch minderwertige Bootlegs handelt, besitzen vor Publikum eingespielte Platten aber durchaus ihren Reiz. PENNYWISE zeigen mit „Live @ the Key Club“ wieso. Die am 11. Mai 2000 in West Hollywood aufgezeichnete Show dauert knapp 52 Minuten. Da jedoch zeichnet sich bereits ein Wehrmutstropfen ab. Wer die Kalifornier je auf der Bühne erleben durfte, weiß um die Länge ihrer Konzerte. Entsprechend beschnitten wirkt die Liste der ausgewählten 18 Tracks, wobei sich mit „Minor Threat“ noch ein gelungenes Cover der gleichnamigen Combo findet.
Im Jahr vor der Aufzeichnung veröffentlichten PENNYWISE „Straight Ahead“. Von aktuellem Material ließen sich die vier aber noch nie blenden. Lediglich drei Beiträge dieses bis dato jüngsten Streichs, darunter „Can’t Believe It“ und „Alien“, fanden ihren Weg ins Set. Weitreichender bedacht wurde da das selbstbetitelte Debüt, wobei neben „Pennywise“ auch „No Reason Why“ Platz fand. Weiterhin sind es Klassiker wie „Society“, „Peaceful Day“, „Homesick“ oder „Same Old Story“, die das Publikum zu begeistern wissen. Der Klang stellt zufrieden, die mit ihm einhergehende Atmosphäre auch. Zum Abschluss wird natürlich noch die obligatorische „Bro Hymn“ aufgefahren, so dass die Nachahmung des Live-Erlebnisses in der heimischen Wohnstube als gelungen betrachtet werden darf.
Wertung: (7 / 10)