Es gibt Filme, die schaut man einmal, lässt sie ihre unbestreitbare Wirkung entfalten und behält sie als unbequeme Erfahrung im Gedächtnis. Aber zwingend wiederholen muss man diese nicht.
Ein solches Werk ist Gaspar Noés kontrovers aufgenommenes Thriller-Drama „Irreversible“ (alternativ: „Irreversibel“). Die rückwärts aufgezogene Erzählung, die ihre verstörende Klimax in einer zehrenden Vergewaltigungssequenz findet, erwies sich, ähnlich „Memento“, dabei als stilistischer Kniff.
Mit dem „Straight Cut“ präsentiert Noé seinen bekanntesten Film nun in chronologisch korrekter Abfolge neu. Am 3. Dezember kommt die Alternativ-Fassung in ausgewählte Kinos, eine Woche später erfolgt der Start im Heimkino.
Noé selbst sieht darin eine künstlerisch beispiellose zweifache Ausschöpfung (s)eines Werkes. Dass Christopher Nolan diesen Kniff bereits bei erwähntem „Memento“ vollzogen hat, soll an dieser Stelle allerdings nicht unerwähnt bleiben.