Zumeist sind Fortsetzungen überflüssig, weil sie doch nur der müde Abklatsch ihres unerreichten Originals bleiben. Natürlich gibt es Ausnahmen, deren berühmtesten immer noch „Der Pate 2“, „Aliens“ und „Terminator 2“ bilden. Aber ein Film wie „Smokey and the Bandit II“, der im deutschsprachigen Raum den Titel „Ein ausgekochtes Schlitzohr ist wieder auf Achse“ erhielt, steht in seinem umfassenden Scheitern schier sinnbildlich für die Ideenarmut und den Trugschluss des vermeintlich sicheren finanziellen Einspiels, das so viele Produzenten seit Jahrzehnten zum Rückgriff auf bewährte Filmformeln treibt.
Dabei standen die Chancen für die Neuauflage der PS-Posse um Rennfahrer Bandit (Burt Reynolds) beileibe nicht schlecht. Schließlich konnte neben Regisseur Hal Needham auch die komplette Besetzung des sensationell erfolgreichen Vorgängers verpflichtet werden. Der Spielraum des Erstlings war jedoch arg begrenzt, so dass der Versuch einer simplen Neuerzählung inklusive der ewig gleichen Gags einfach misslingen muss. Zumal das Drehbuch auf unzusammenhängende Kalauer pocht, die in ihrer schier hysterischen Wiederholung nur noch lächerlich wirken. Das gilt auch für die Figur des Bandit, der zu einer Art Volksheld avanciert ist und mit der Sucht nach Ruhm und Anerkennung zum geckenhaften Angeber verkommen ist.
Gemeinsam mit Sidekick Cledus (Country-Star Jerry Reed) soll er diesmal eine trächtige Elefantendame übers Land kutschieren, was neben den üblichen Horden zu Unfällen verdonnerter Polizeiwagen auch wieder Sheriff Buford P. Justice (agiert mit gewohnter Einsatzfreude diesmal gleich in drei Rollen: Jackie Gleason, „The Honeymooners“) auf den Plan bringt. Dessen tumben Sohnemann lässt Bandits Ex-Liebchen Carrie (Sally Field, „Mrs. Doubtfire“) zum Auftakt wieder vor dem Traualtar stehen, um sich an der Überführung des Dickhäuters zu beteiligen. Das wieso und weshalb spielt keine Rolle. Nicht einmal auf eine schlüssige Geschichte wurde gesteigerter Wert gelegt. Hauptsache Schnauzbart Reynolds kann müde Sprüche absondern und reihenweise Streifenwagen in den Graben jagen.
Als echter Hingucker entpuppt sich aber lediglich das Finale, bei dem Dutzende Polizeiwagen von einer Gruppe Trucks in spektakulären Stunt-Szenarien zerlegt werden. Needham darf sich nach Lust und Laune austoben. Nur ist dies finale Vergnügen angesichts der vorherrschenden Einfallslosigkeit einfach zu wenig. Bandits Reibereien mit Carrie, die moniert, dass er sich um jeden Preis weigert erwachsen zu werden, wirken aufgesetzt und vor dem Hintergrund der wahren Trennung von Reynolds und Field gar höchst unpassend. Überhaupt fehlt es dem Film an Lässigkeit. Selbst Dom DeLuise, Reynolds Partner in den beiden ebenfalls von Needham inszenierten „Auf dem Highway ist die Hölle los“-Filmen, bleibt als mitreisender Arzt ohne humoristischen Nutzen. Eine fast schon ärgerlich unkomische Klamotte, nach der Reynolds und Field einer weiteren Fortsetzung wohlweislich fern blieben.
Wertung: (3 / 10)