Russian Girlfriends – All Around (2015/2017, DIY/Gunner Records/Broken Silence)

Alles, bloß keine Scheuklappen. Für RUSSIAN GIRLFRIENDS ist das mehr als ein Leitmotiv. Es ist ein Versprechen. Der Fünfer aus dem US-amerikanischen Albuquerque, New Mexico, zieht die Grenzen seiner Musik weitläufig: Punk, Hardcore, Indie, Rock n‘ Roll, dazu eine Prise Pop und Metal. Packend vereint werden die stilistischen Versatzstücke auf dem bereits 2015 in Eigenregie präsentierten und in unseren Breiten mit einiger Verspätung via Gunner Records nachgereichten Debüt „All Around“.

Die darauf verewigten 11 Tracks verfügen nur vereinzelt über umfassendes Hitpotenzial (der unbestreitbare Hammer: „A Rollerskating Jam Named Regret“). Das Gros der Stücke gibt sich ruppig rockend, mitunter ein wenig sperrig, ohne jedoch melodische Vielseitigkeit vermissen zu lassen. Wenn in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen der Punk regiert, werden Erinnerungen an FLATLINERS, RED CITY RADIO & Co. wach (siehe z. B. „Bones of a Saint“). Kommt obendrein noch der Hardcore hinzu (etwa bei „The Biggest Lie“), dürfen PEARS als Referenz genannt werden.

Gänzlich neu ist die Herangehensweise der RUSSIAN GIRLFRIENDS wahrlich nicht. Der ausgeprägte Rock n‘ Roll-Anteil (u. a. bei „Hey Jealousy, Again“) sorgt dennoch für ein stattliches Maß an Eigenständigkeit. In Sachen Eingängigkeit bleibt sicher noch Luft nach oben, doch wird der positive Gesamteindruck von „All Around“ auch dadurch geprägt, dass es die Band dem Hörer eben nicht ganz so leicht machen will. Als willkommene Ergänzung zum Sound der zuvor genannten Kapellen empfiehlt sich das Gespann damit allemal.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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