Resident Evil: Degeneration (J 2008)

resident-evil-degeneratonDas Interesse an Filmadaptionen zur Videospielreihe „Resident Evil“ ist durch drei mehr oder minder schwache Realentwürfe versiegt. Umso freudloser dürfte denn im Vorfeld auch die Erwartungshaltung hinsichtlich der japanischen Animations-Nachreichung „Degeneration“ ausgefallen sein. Doch die im Motion Capture-Verfahren komplett am Rechner entstandene Ergänzung zum Konsolen-Dauerbrenner offenbart überraschende Kurzweil und bietet Fans der Saga genau das, was die von Bernd Eichinger produzierten Kinoableger vermissen ließen: Die Nähe zur Vorlage.

Mit Claire Redfield, Leon Kennedy und Angela Miller werden drei Charaktere aufgefahren, die sich bereits in den Untoten-verseuchten Spielwelten bewährten. Sie nehmen den Zuschauer an die Hand und führen durch ein actionbetontes Abenteuer, dem eigentlich nur noch das Kontrollinstrument zur Interaktion fehlt. Der komplex aufgebauschte Plot muss vorangehend durch eine üppige Einleitung auf Kurs gebracht werden, ehe auf einem Flughafen neuerlich die Hölle losbricht. Denn obwohl die ehedem verseuchte Stadt Raccoon City per Bombenentwurf von der Landkarte getilgt wurde, ist die Gefahr längst nicht gebannt.

Das von der Umbrella Corporation entwickelte T-Virus scheint sieben Jahre nach der ersten Plage in die Hände von Terroristen gelangt zu sein. Als auf dem Areal des besagten Flughafens der Notstand ausgerufen wird, schreitet ein Spezialkommando, darunter Leon und Angela, zur Rettung eingeschlossener Überlebender. Unter denen findet sich neben Claire, mittlerweile in Diensten einer Protestorganisation, auch der zwielichtige Senator Davis. Die Aufklärung der Hintergründe führt die Beteiligten in den abgeriegelten Forschungskomplex eines Pharmakonzerns, der an einem Impfstoff gegen das Virus arbeitet.

Dort jedoch löst die Überbietungslogik deformierter Endgegner die wankenden Zombiehorden ab und führt das temporeiche Gemetzel einem destruktiven Showdown entgegen. Der Härtegrad ist dabei ordentlich, was auf die Animation der Figuren nur bedingt zutrifft. „Final Fantasy“ bedeutete seinerzeit einen tricktechnischen Quantensprung. In Nahaufnahmen können die Gesichter ihre überbordende Künstlichkeit jedoch unmöglich vergessen machen. Wer dies Manko wohlwollend übersehen will, wird mit zünftigem und gleichsam in der Tonalität vorlagengetreuem Action-Horror belohnt. Die Tür für eine Fortsetzung wird dabei standesgemäß aufgestoßen – und macht tatsächlich Lust auf mehr.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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