Puppet Master V – The Final Chapter (USA 1994)

puppetmaster5Bei der „Freitag der 13.“-Filmserie suggerierte man schon bei der dritten Fortsetzung mit dem Anhängsel „The Final Chapter“ ein abschließendes Kapitel – um dann doch noch sechs weitere Teile, ein Crossover (mit „Nightmare on Elm Street“) und ein Remake nachzuschieben. „Puppet Master“ durfte da einen Teil länger drauf warten, um dann aber auch immerhin vier weitere Parts und ein Crossover (mit „Demonic Toys“) nachzureichen. Aber für ein Remake ist es nie zu spät. Besonders nicht im Hause von Charles Bands Full Moon Entertainment!

Back-to-back von Jeff Burr („Leatherface“) mit Puppenabenteuer Nummer vier gedreht, holt die nur dem Titel nach finale Schlacht genau dort aus, wo der Vorgänger die Credits ansetzte. Nachdem die Schergen Suteks vernichtet wurden, landet Lauren (Teresa Hill) im Krankenhaus, Rick (Gordon Currie) und Susie hingegen auf dem Polizeiquartier. Da der klassische Polizist im US-Horrorflick zum einem immer einen Schnauzer haben darf und zum anderem immer sachgezogen agieren muss, kann der ganze Mumpitz den Rick von den vorhergehenden Ereignissen abgibt, natürlich nur auf Unglauben stoßen. Für die Morde verdächtigt wird freilich Rick. Auf Kaution freigelassen wird er trotzdem. Aber hey, es geht hier um einen Film, in dem Holzpuppen gegen Dämonen und schlecht frisierte 90er-Jahre Rabauken kämpfen. Wer sich da noch Gedanken um Logik macht, der ist sowieso im falschen Sub-Genre gelandet.

Derweil wird beim Unternehmen Biotech Dr. Jennings (Ian Ogilvy) auf Ricks Projekt Omega aufmerksam und macht sich mit drei Gefolgsleuten auf dem Gelände des Bodega Bay-Hotels auf die Suche nach Ricks Arbeitsergebnissen. Doch auch der geschlagene Dämon Sutek plant Unheilvolles. Trotz der Tatsache, dass er keine stummen Diener mehr hat die er volllabern kann, hält ihn das nicht davon ab unheildrohend mit seinen unbeweglichen Gummifingern rumzufuchteln und ominöse Drohungen in die Leere des Raumes abzusondern. Er beschließt sein Bewusstsein selbst in eine Puppe zu transferieren, um die Sünder zu bestrafen! Rick und Susie treffen just in dem Moment im Bodega Bay Inn ein, als der Kampf der Titanen nur noch einen Studioblitz entfernt zu sein scheint.

Obwohl die Teile vier und fünf zeitgleich entstanden, ist der Qualitätsverlust doch beachtlich. Erschien der erste Part vom angeblichen Ende ob seiner naiven Machart noch irgendwie charmant, mutet der zweite an wie aus schlechteren Überbleibseln des Vorgängers zusammengeschustert worden zu sein. Es spricht auch nicht grade für die Güte – im Zusammenhang mit Full Moon-Produktionen praktisch ein Unwort – eines Filmwerks, wenn ein (durchaus beträchtlicher) Teil der Handlung aus recycelten Rückblicken des Vorgängers besteht. Darüber hinaus ist der Handlungsstrang in der Polizeistation nicht nur langweilig, er trägt zur eigentlichen Fortführung der Geschichte auch keinen Deut bei.

Die Puppen immerhin haben wie immer eine gewisse Klasse für sich und ihr antiquiertes Auftreten ist in Zeiten des CGI-Überangebots eine durchaus willkommene Abwechslung. Obwohl im vierten Teil nichts von ihm zu sehen war, taucht wie aus dem Nichts der gute alte Torch wieder auf und in zwei kurzen Szenen gibt sich gar der Geist André Toulons (Guy Rolfe) in weise schwafelnder Obi Wan-Manier („And the timeless secrets of Osiris will once again animate the lifeless!“) die Ehre. Dennoch bleibt „Puppet Master V: The Final Chapter“, wenn er auch nur den verlängerten Schluss von Teil vier darstellt, ein halbgares Vergnügen. Gemessen an den noch kommenden Fortführungen geht dieser allerdings fast noch als runde Sache durch.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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