Hell Fuckin‘ Yeah! Der Kontrabass gehört zum Punkabilly, wie die Morgenübelkeit zum Saufgelage. All das gab es, wen es denn danach dürstete, im Berliner Wild at Heart, wo die Schweizer Grease-Punk-Heroen THE PEACOCKS eine wilde Party steigen ließen. In der Hauptstadt wird ja gern mal mit dem Ärgsten gerechnet, wenn es um das Publikumsaufkommen bei den (vermeintlich) „Kleinen“ geht. Doch jegliche Skepsis war unangebracht, schließlich fanden sich gut und gern 180 Feierwillige im Kreuzberger Kult-Club ein. Bereut haben dürfte es jedenfalls keiner der Anwesenden.
Dabei schien die Meute bei der britischen Vorband GRAVEYARD JOHNNYS noch etwas schüchtern, was das Trio wahlweise auf sprachliche Hürden oder deutsche Steifheit zurückführen wollte. In klassischer Konstellation und (wie auch die PEACOCKS) nur echt mit Upright Bass legten sie los wie die Feuerwehr, bewarben eifrig ihre EP „Streetblocks & City Lights“, von der sie unter anderem „Voodoo Lover“ und „Holloway“ zum Besten gaben, und ernteten schließlich auch gebührendes Wohlwollen. Ein klasse Opener.
Bei den PEACOCKS ließ sich die dicht gedrängte Zuschauerschar dann nicht lange bitten und offerierte neben einem warmherzigen Empfang auch rege Bewegungsfreude. Die sympathische Band – Sänger Hasu rauchte in unerschütterlicher Coolness Kette vor dem Mikrofon – dankte es mit einem starken Set, bei dem neben einigen Beiträgen des letzten Langspielers „In Without Knocking“, darunter „You’re Not Better“ und „Don’t Ask the Kids“, vor allem die überschwängliche Berücksichtigung des brillanten Vorgängers „It’s Time for the Peacocks“ (u. a. „Older Than Punk“ und „I Can Do a Lot for My Size“) für Furore sorgte. So jedenfalls macht die lautstarke Überlieferung des 60’s-Sounds Laune. Ein baldiges Wiedersehen ist unbedingt erbeten.