Das Streben nach einer verlangsamten Ausbreitung des Corona-Virus zeigt immer stärkere Auswirkungen auf das öffentliche Leben.
Während die Gesellschaft in Italien flächendeckend zum Erliegen gekommen ist, wird der Ernst der Lage in Deutschland vor allem daran erkennbar, dass Fußballspiele unter Ausschluss der Fans stattfinden müssen.
Auch der unabhängige Musiksektor ist zunehmend von Einschränkungen betroffen. Weil viele Clubs, entweder aus eigener Initiative oder aufgrund restriktiver politischer Auflagen, Veranstaltungen absagen müssen, erlebt der kulturelle Sektor aktuell ein schieres Erdbeben.
Die populäre „Rebellion Tour“ etwa, die in diesem Jahre bereits zum zehnten Male stattfinden sollte, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Ab heute hätten eigentlich MADBALL, KNOCKED LOOSE, HARMS WAY, SIBERIAN MEAT GRINDER, HAWSER und DAGGER THREAT gemeinsam durch verschiedene Länder touren sollen.
Doch ist dies lediglich ein Beispiel von vielen. Überall ist von Absagen oder Neu-Terminierungen die Rede. Betroffen sind große und kleine Bands. Besonders hart trifft es jene, die finanziell auf Touren angewiesen sind. Neben Musikern sind es die Menschen im Hintergrund: Event-Organisatoren und -Techniker beispielsweise. Und die Clubs selbst.
Das altehrwürdige SO36 in Berlin hat in einem Facebook-Post die aktuelle Lage beschrieben und in diesem Zusammenhang um Spenden gebeten. Ohne Einnahmen sind die laufenden Kosten kaum über einen längeren Zeitraum zu tragen.
So ergeht es derzeit vielen Konzertstätten, die, häufig von gemeinnützigen Vereinen betrieben, massiv unter der gegenwärtigen Situation leiden. Vor allem, da sich aktuell kaum abschätzen lässt, wie lange dieser Zustand anhält.
Spannend bleibt dabei auch die Frage, welche Auswirkungen das Corona-Virus auf die anstehende Fesival-Saison haben wird – und wie viele Open-Air-Veranstaltungen durch drohende Absagen in der Zukunft überhaupt noch stattfinden können.
Der Ruf nach staatlicher Unterstützung ist groß. Gemessen an der bislang präsentierten Krisenbewältigung der Regierung erscheint jedoch fraglich, ob politische Hilfen den drohenden massiven Einschnitten in die (sub-)kulturelle Vielfalt überhaupt entgegenwirken können.
Zahlreiche Bands, die aktuell von Konzert- und Tourabsagen betroffen sind, bitten um Unterstützung, indem ihr für die Live-Auftritte produziertes Merch-Material auf anderen Wegen gekauft wird.
In diesem Sinne: Wer kann, möge auf seine Weise helfen. Kauft Shirts, Platten, spendet ein paar Euro an Locations, die euch am Herzen liegen.
Wir wünschen allen Betroffenen viel Kraft.