Mit der androgynen Surrealität des Brandt-Jungen hat Zwieback nichts am Hut. Oder besser dem schief auf dem Kopf platzierten Baseball-Cap. Er steht mit beiden Füßen fest auf dem Boden und rappt unverblümt Audiokommentare zum Alltag. Dazu hat er zweifelsfrei Talent, doch mangelt es seiner Debütscheibe „Mach was du nicht lassen kannst“ an Beständigkeit. Die Ansätze sind durchaus reizvoll, das schlussendliche Resultat zu oft einfach von der Stange. Mitunter gar unerträglich, was vorangestellt für den R’n’B-influenzierten Refrain von „Mach was“ und den schräg in die Länge gezogenen Chorus von „In dein Gesicht“ gilt.
Ob abgehangen sexistisches Brüskieren oder einfach in die Gegend prollen („Alter bitte“), Zwieback strömen die Basics der Szene aus jeder Pore. Oft genug mit einem gesunden Augenzwinkern, was Glückskeksweisheiten wie „Nach jedem Regen kommt Sonnenschein“ aber gern zerstreuen. Der Sound ist abwechslungsreich und macht weder vor Stromgitarre noch Latino- oder 80’s-Pop-Einflüssen halt. Nur den Beats fehlt es an Wirkungskraft. Leider auch den Texten, denn abseits von gelungenen Tracks wie „El Mariachi“, „Meine Geschichte“ oder „Z.W.I.E.B.A.C.K. Pt.2“ bleibt viel zu häufig nur Mittelmaß übrig.
Wertung: (5 / 10)