Zu: Warriors From the Magic Mountain (HK 1983)

zuwarriors83Unter Hongkongs Filmemachern gilt Tsui Hark als Visionär. Er öffnete das Eastern-Kino westlichen Einflüssen und machte tricktechnisch aufwändige Projekte salonfähig. Den Startschuss gab er 1982 selbst, mit „Zu: Warriors From the Magic Mountain“. Darin werden die Figuren, mehr noch das Skript zur völligen Beiläufigkeit degradiert. Es zählen einzig die visuellen Reize, zu deren Verwirklichung Hark amerikanische Fachkräfte nach Hongkong holte.

Kommerziell scheiterte das quietschbunte Epos, das die Figuren bis zur Konfusion durch grelle Bilderwelten sausen lässt. Eine schiere Überflutung der Reize ist die Folge, aus der sich nur selten klar nachvollziehbare Handlungsfäden destillieren lassen. Doch das gewagte und für damalige Verhältnisse überteuerte Spektakel zeigte Hark Wege auf, die wenige Jahre später zur Gründung seiner eigenen Special Effects-Werkstatt führen sollten, mit der er dem modernen asiatischen Film doch noch seinen ganz eigenen Stempel aufdrückte.

Die episodisch abgehandelte Geschichte führt zurück ins Mittelalter und beginnt als amüsante Antikriegs-Satire, wenn sich die verfeindeten Soldaten Yuen Biao („Dreadnaught“) und Sammo Hung („Powerman“) zusammenraufen und dem martialischen Treiben ihrer grausamen Feldherren zu entfliehen gedenken. Biao stürzt dabei von einer Klippe und landet in der Bergkette Zu, einem sagenumwobenen Ort, an dem unsterbliche Schwertkämpfer das absolute Böse bekämpfen. Mit Meister Adam Cheng („Das Schwert“) begibt er sich auf die Suche nach den mythischen Zwillingsschwertern, mit denen allein sich ein teuflischer Dämon bezwingen lässt.

Aus heutiger Sicht wirken die zahllosen Effekte, ähnlich „Tron“, stark veraltet, an ihrer Bedeutung für die Zukunft des Kinos rüttelt dies jedoch nicht. Hark wollte phantastisches Kintopp mit schier unglaublichen Kulissen und Kampfszenen. Endlich konnte er, der sich über die Zusammenarbeit mit Produzent Karl Maka („Mad Mission“) erste Lorbeeren verdient hatte, sein Traumprojekt verwirklichen. Die namhafte Besetzung, zu der auch Brigitte Lin („Bride With White Hair“) und Moon Lee („Iron Angels“) stoßen, geht im überbordenden und bald auch ermattenden Gewusel von Formen und Farben konstant unter. Hark überfordert, auch durch den kruden Humor, und schuf doch einen bemerkenswerten Klassiker.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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