Die Karriere des S. William Hinzman – besser bekannt als Bill Hinzman – begann mit George A. Romeros „Night of the Living Dead“. Als eingangs wütender Friedhofszombie blieb der damals 32-jährige auch nachhaltig in Erinnerung. Seine Nebentätigkeit als Kameraassistent brachte ihm die Verpflichtung für die Bebilderung von Romeros fünf Jahre später inszeniertem „The Crazies“ ein. Es folgten weitere Engagements als Kameramann („Children of the Living Dead“) und Darsteller („Santa Claws“). 1986 gab Hinzman mit „American Killer“ seinen Einstand als Regisseur. Weitere zwei Jahre später kehrte er mit „Zombie Nosh“ zu seinen Wurzeln zurück.
In Personalunion von Autor, Regisseur und Cutter lässt Bill Hinzman in seinem zweiten Film einmal mehr die Toten auferstehen. Im Sinne seines Debüts wartet der Auftakt mit den typischen Ingredienzien des Slasher-Films auf. Denn eine Gruppe College-Kids mit siedenden Hormonen und Hasch im Gepäck will in einem abgelegenen Waldstück eine Party schmeißen. Derweil bricht nur unweit ein Holzfäller durch die Beseitigung eines mysteriösen Runensteins einen alten Fluch. Mit dem Ergebnis, dass ein hungriger Untoter (auch Hinzman) den Ruhestörern bald nach dem Leben trachtet.
„Zombie Nosh“ ist ein Splatter-Cheapie der alten Schule. Nach kurzer Warmlaufphase werden in loser Folge Kehlen aufgerissen, Gegenstände in Körper gestoßen und Organe freigelegt. Gemessen an den Produktionsbedingungen sind die Effekte gelungen und meist sehr blutig. Dem Budget bleibt allerdings zu schulden, dass der Streifen nur bedingt nach 1988 aussieht. Mit geringem Aufwand schafft der Film eine morbide Atmosphäre, wobei der simple Alibiplot ohnehin nur als Aufhänger für launiges Blutvergießen dienlich erscheint.
Im Grunde dehnt Bill Hinzman seinen Auftritt aus „Night of the Living Dead“ auf Spielfilmlänge. Das dabei zu keiner Zeit qualitative Höhen erreicht werden versteht sich von selbst. Das der Gelegenheitsregisseur ein Mann vom Fach ist, atmet „Zombie Nosh“ dennoch in jedem Augenblick. Zwar sind die Darsteller dürftig und die Dialoge hölzern, doch steht hier eindeutig der Goregehalt im Vordergrund. So ist Hinzmans Kopie der Mutter aller Zombie-Filme eine gelungene Hommage an George Romero und ein schnörkelloser wie angenehm inhaltsleerer Old-School-Splatter. Mehr darf der geneigte Fan eigentlich nicht erwarten.
Wertung: (6 / 10)