Zombie 3 (I 1988)

zombi3Neun Jahre, nachdem Lucio Fulci den italienischen Zweig des Zombie-Films mit „Woodoo“ (1979) erschlossen hatte, inszenierte der umstrittene Regisseur eine verspätete Fortsetzung. Von der Qualität des Vorgängers weicht das inoffizielle Sequel allerdings stark ab. Ob das allein der Mitarbeit von Bruno Mattei („Nero und die Huren des römischen Reiches“, „The Riffs III“) zuzuschreiben ist, der nach Fulcis Ausstieg aus dem Projekt etwa 40 Minuten eigenes Material ergänzte, bleibt auch nachhaltig fraglich.

Ansonsten ist alles beim alten: Ein bakterieller Kampfstoff gelangt in die Umwelt und breitet sich über den Umweg ansässiger Vögel auf die Bevölkerung aus. Während das Militär versucht, der prekären Lage auf rabiate Weise Herr zu werden, kämpft im Zentrum der Katastrophe eine Gruppe Eingeschlossener ums nackte Überleben. Drei US-Soldaten – darunter Regisseur Deran Sarafian („Gunmen“, „Tödliche Geschwindigkeit“) – stellen sich der Gefahr, müssen sich neben menschenfressenden Horden aber auch skrupellosen Militärs erwehren.

Frei von Logik, Spannung und kinematografischer Qualität wird das altbekannte Schema der untoten Invasion abgespult. Unfassbar dämlich sind dabei nicht nur die Handlungsmuster der Protagonisten, sondern auch die Figurierung der Zombies. Denn diese springen wahlweise durch die Botanik, verteilen Fäuste oder schlurfen teilnahmslos durch schummrige Kulissen. Nebenbei wird der bewährte Kopfschuss zur Beseitigung der apathischen Schurken auf Halde gelegt, hier reicht bereits eine satte Salve in die Magengrube.

In erster Linie zeichnet sich „Zombie 3“ – Alternativtitel: „Zombie Flesh Eaters 2“ – durch seine harsche Gewalt aus. Im Zuge preiswerter Action kracht und splattert es zwar zünftig, abseits blutiger Scharmützel ist jedoch nicht mehr als unfreiwillige Komik zu holen. Die Masken sind ebenso durchschnittlich wie die Effekte, die Darsteller passen ihre Darbietungen der plumpen Story an. An vorderster Front ringen Beatrice Ring („Heiß, scharf und knusprig“), Ottaviano Dell’Acqua („Sie nannten ihn Mücke“), Massimo Vanni („The Riffs I – III“) und Ulli Reinthaler („Aenigma“) mit dummen Dialogen und mimischem Mittelmaß.

Am äußeren Rand werden Gesellschaftskritik und militärische Engstirnigkeit mit dem Holzhammer in den Plot geschlagen. „The Crazies“ (1973), „Dawn of the Dead“ (1978) und „Die Vögel“ (1963) verkommen zu dankbaren Ideengebern, würdevoll werden die klassischen Referenzwerke allerdings nicht behandelt. „Zombie 3“ ist ein lachhafter Genre-Beitrag ohne Sinn und Verstand. Der hohe Blutzoll gestaltet die fraglose Trash-Granate für hartgesottene Gorehounds interessant, unbedingt gesehen haben muss man dies stupide Machwerk aber kaum.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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