Dass man im Hause Relapse auch anders kann, bewiesen in jüngerer Vergangenheit unter anderem DON CABALLERO und Scott Hull. Es muss ja nicht immer nur der extreme Metal bedient werden. Mit ZOMBI kommt auch schon die nächste Band um die Ecke, bei der Aggression und brutale Riff-Attacken durch sphärische Klangkunst und progressiv-psychedelischen Ambient-Pop ersetzt werden. Der ausgeprägte Hang zum Synthesizer rückt die Pittsburgher in Richtung von TANGERINE DREAM, mehr noch GOBLIN – wonach der Bandname denn auch gleich wieder Sinn ergibt.
Auf „Animal Spirit“ öffnet sich das Duo jener teils befremdlichen musikalischen Welt, mit der bereits die europäische Fassung von Romeros Splatter-Klassiker „Dawn of the Dead“ unterstrichen wurde. Überhaupt tauchen die Künstler tief ein in die auditiven Abgründe des Science Fiction- und Horror-Kinos, streifen die reduzierten Sounds eines John Carpenter und fügen den bewusst retrospektiven Strukturen über dosierten Gitarreneinsatz einen Hauch epischen Breitwandformats bei. Die Übergänge zwischen den spannend in die Länge gezogenen fünf Instrumentaltracks sind fließend, die von Bass und althergebrachter elektronischer Klangerzeugung dominierten Stücke ein faszinierender, darüber aber auch im besten Sinne anstrengender Trip durch Zeit und Raum. Drogen braucht es dabei sicher keine mehr.
Wertung: (8 / 10)