Die Biber sind los. Die „Zombiber“, um genau zu sein. Sie setzen der ironischen Brechung des Tier-Horrorfilms durch groteske Artenkreuzungen („Piranhaconda“) und vom Himmel regnenden Haien („Sharknado“) zumindest thematisch die Krone auf. Dabei ist das Spielfilmdebüt von TV-Gagschreiber Jordan Rubin, der u.a. Carson Daly mit Witzen versorgte, wahrlich kein herausragendes Werk. Doch ist der absurde Ideenreichtum zwischen animiertem Vorspann an der Schnittstelle von Scooby-Doo und James Bond sowie einem Finalsong in bester Sinatra-Manier ausgeprägt genug, um der Trash-Gemeinde die erwartete Kurzweil zu bieten.
Weil ihr Freund fremdgeknutscht hat, sucht Jenn (Lexi Atkins) mit ihren Freundinnen Mary (Rachel Melvin, „Zeit der Sehnsucht“) und Zoe (Cortney Palm, „Sushi Girl“) Zerstreuung im Hinterland. Ziel ist die an einem idyllischen See gelegene Hütte von Marys Cousin. Aber natürlich lauert vor Ort das Grauen. Denn bei einem Wildunfall verlor ein Transporter ein Fass mit toxischem Abfall, der die Biberpopulation am Gewässer in untote Monster mit glasigen Augen verwandelt hat. Vor der ersten Konfrontation mit den Biestern stehen aber erst betont unflätige Dialoge, ein bisschen nackte Haut sowie abgestandene Furz- und Pimmelwitze.
Nachdem sich auch die nachgereisten Freunde der Mädels am See eingefunden haben, wird Jenn im Bad von einem Zombiber attackiert. Zunächst glaubt die Gruppe an einen Fall von Tollwut, doch kommt Zoes Freund Buck (Peter Gilroy, „Breaking Wind“) beim Spaßbad ein Fuß abhanden. Dem Ansturm der pelzigen Ungeheuer folgt die Verbarrikadierung in der Hütte. Nur bietet das Holzhaus gegen die Biber naturgemäß wenig Schutz. So lassen vergebliche Fluchtversuche und comichaftes Sterben nicht lange auf sich warten. Und da Bisse der zombifizierten Nager dazu führen, dass die Opfer selbst Biber-ähnliche Züge annehmen, ist beim Überlebenskampf erhöhte Obacht geboten.
Sinnfreies Vergnügen bereitet der Horror-Ulk neben dem Spiel mit Backwood-Stereotypen (und dem Zombie-Bären-Biber) vor allem aufgrund der weitgehend handgemachten Effekte. Die weisen den Streifen nicht nur als klassisches B-Picture aus, sie sind dem zeitgemäßen CGI-Standard auch ein willkommener Kontrast. Dem grundlegenden Unterhaltungswert stehen allerdings der bisweilen arg infantile Humor und Figuren mit erhöhtem Nervpotenzial entgegen. Doch schaut man solchen nicht immer noch am liebsten beim augenzwinkernden Ableben zu? Originell ist „Zombeavers“, so der Originaltitel, abseits seiner herrlich überzogenen Prämisse letztlich nur bedingt. Amüsieren darf man sich trotzdem – und sollte nicht die Verheißung der „Zombees“ nach dem Abspann verpassen!
Wertung: (6 / 10)