Zack and Miri Make a Porno (USA 2008)

zackmiripornoMit nur drei Filmen, seiner Jersey-Trilogie, wurde Kevin Smith („Clerks“) in Independent-Kreisen unsterblich. Er führte den Geist John Hughes‘ fort, die klassische Jugend-Komödie, transzendierte diese jedoch auf das Leben nach der High School. Seine „Helden“ sind Außenseiter, Loser, nicht zuletzt Geeks. Denn eines der entscheidenden Momente in Smiths Universum ist das Anspielungspanorama, bei dem Kinoklassikern, bevorzugt „Star Wars“, derb überzogen Tribut gezollt wird. In seinem neuesten Streich geht es dazu mehr denn je um Sex. Genauer um Porno. Das alarmierte bereits im Vorfeld die Sittenwächter.

Doch „Zack and Miri Make a Porno“ ist nur am konzeptionellen Ansatz subversiv und exploitativ. Die beiden Hauptfiguren machen die (Geld-)Not zur Tugend, als sie der bewährten „Sex sells“-Formel entsprechend beschließen, ins Hardcore-Business einzusteigen. Sympathisch genug ist das schon wegen der Darsteller. Seth Rogen („Beim ersten Mal“) und Elizabeth Banks („W.“) spielen die eher geschwisterlich verbundende Wohngemeinschaft Zack und Miri mit gesunder Natürlichkeit. Daraus resultiert ein Charme, der selbst den abrupten Abrutsch in die Gefilde konventioneller Liebes-Komödien vergessen macht.

Bevor aber im Schlussakt (zwangsweise) die Gefühle Einzug halten, werden diese vor der Kamera zum Spielball der Penetration. Zack und Miri scharen eine illustre Helfertruppe um sich, die neben den Smith-Veteranen Jeff Anderson („Clerks“) und Jason „Jay“ Mewes („Chasing Amy“) auch Raum für Ex-Porno-Sternchen Traci Lords („Blade“) bietet. Für den Autor/Regisseur wie für seine Figuren ist dabei der Weg das Ziel, die Andeutung der Explikation Lockmittel zum Zweck. Die Jugendfreigabe wurde dem Film in Amerika ob der ausgiebigen Fäkalsprache verweigert, nicht wegen der spärlichen Nacktheit.

Sicher hätte „Zack and Miri Make a Porno“ mehr sein können als eine im Kern handzahme Romantik-Komödie mit frivolem Anstrich. Jedoch, und hier liegt der eigentliche Grund zur Freude, findet Kevin Smith zumindest zeitweise zu alter Stärke zurück und bauscht die amateurhafte Pornoproduktion zur unbefangenen Nummernrevue schrägen Typen auf. Ins Stolpern gerät er erst durch den Zwang, die Geschichte auf gängigem Wege zu Ende erzählen zu müssen. So fehlt es zwar an Überraschungspotential, trefflich amüsieren kann man sich aber fraglos trotzdem.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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