Yellowcard – Lights and Sounds (2006, Capitol)

yellowcard-lights-and-soundsZu den großen Gewinnern des vergangenen Jahres zählen unbestritten YELLOWCARD, die mit ihrem munteren Pop-Punk-Album „Ocean Avenue“ das Untergrund-Dasein verließen und allerorts abräumten. Derlei Erfolg ist schön, kann aber auch recht schwer auf den Schultern liegen. Das erste Album nach dem großen Durchbruch hat es gleich schwerer, Hits wollen erst mal wieder geschrieben werden und die Szene-Polizei schaut natürlich doppelt kritisch drauf. „Lights and Sounds“ heißt der Nachfolger und auch wenn es sicherlich potenzielle Hits – gemeint sind Single-Auskopplungen – darauf gibt, für mich haben YELLOWCARD mehr Schritte zurück als nach vorn getan.

Das Album hinkt dem Vorgänger weitgehend hinterher, vor allem was das Tempo angeht. YELLOWCARD geben sich rockiger, wobei dies allein genommen ja nicht unbedingt schlecht ist. Vielmehr ist es aber die verspielte Leichtigkeit, die ich vermisse und die vielleicht dem Erfolg ein wenig gewichen ist. YELLOWCARD haben sich noch mehr dem Mainstream angenähert, Midtempo-Rock bestimmt hier das Geschehen. Dies klingt alles wunderbar radiotauglich und auch die Zielgruppe wird sich freuen, doch besteht durchaus die Möglichkeit, alte Fans zu verprellen. Ausbleibenden Erfolg wird dies aber sicherlich nicht zur Folge haben. Paradebeispiel ist „Two Weeks From Twenty“, bei dem ein wenig BLUR durchscheinen. Dies klingt beileibe nicht schlecht und auch schnellere Nummern wie „Lights and Sounds“ und „Rough Landing, Holly“ klingen nett, aber eben auch nicht mehr. Statt Schmackes setzen YELLOWCARD auf Gefühle, zwar auch irgendwie rockig verpackt, aber mit Nummern wie „Waiting Game“ oder „City of Devils“ kann man wohl eher bei der SIMPLE PLAN-Hörerschaft punkten. Schade.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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