Year of the Knife – Ultimate Aggression (2019, Pure Noise Records)

Wer hat behauptet, der metallische Hardcore wäre bloß noch eine Ansammlung überproduziert gestriegelter Kommerzverwalter? Den räudigen Gegenentwurf liefern YEAR OF THE KNIFE mit „Ultimate Aggression“, einer programmatisch betitelten Platte, die zu keiner Zeit den Eindruck kalkuliert schönfärberischer Glätte erweckt. Der Sound gibt sich dezent blechern, entwickelt aber genug Druck, um den Hörer im Handstreich von den Beinen zu fegen. 

Die Scheibe, das Pure-Noise-Debüt des Fünfers, vereint die beiden EPs „Ultimate Disease“ (2017) und „First State Aggression“ (2018) – und hält mit „Fatal“ zudem einen brandneuen Track bereit. Unter verächtlichem Gebrüll, das wie auch Brecher des Kalibers „Blue Lies“ deutliche Nähe zum klassischen Hardcore wahrt, metzgern sich die Mannen aus Delaware durch insgesamt neun Stücke und lassen dabei keinen Stein auf dem anderen. Mitunter weckt das Erinnerungen an Genre-Verfechter wie RINGWORM oder die Label-Kollegen KNOCKED LOOSE.  

Ein hochklassiges Werk ist „Ultimate Aggression“ allerdings nicht. Zu stumpf wirkt die Maßgabe verschiedener Beiträge, zu schwach erscheint streckenweise die Mischung des Sounds. Immerhin aber ballert „Ultimate Disease“ von Anfang bis Ende. Es gibt Zeiten, in denen nichts anderes als das die (auditive) Waffe der Wahl ist. Zumal die formalen Schwächen durch eine gehörige Energieleistung weitgehend wettgemacht werden.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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