„Haste mal ´ne Mark?“ Wer erinnert sich nicht an die Standardfrage in der Fußgängerzone, meist ausgesprochen von Lederjacken-Irokesen und selbsternannten Straßenrevoluzzern. Aber dem Widerstand sponsert man ja gern mal ein Bier für die „gute Sache“. Dachten sich wohl auch die WOHLSTANDSKINDER und verewigten das begehrteste Stück Hartgeld orange hinterlegt auf ihrem zweiten Silberling „Poppxapank“. Mit dem etablierte sich der Vierer aus Overath, später mit dem Namenszusatz ´The´ versehen, endgültig in der politisch motivierten Band-Clique des Vitaminepillen-Labels. Dazu brauchte es nur deutliche, zusätzlich gern ironisch verzierte Texte und eingängigen Deutsch-Punk mit tanzbarem Ska-Additiv.
Satte 18 Songs finden sich auf der Platte, ergänzt durch makabres Intro und abschließende „Sesamstraße“-Persiflage. Das ist in seinem Aufkommen so üppig wie abwechslungsreich und bleibt erstaunlicherweise weitgehend befreit von Leerlauf oder Plattheiten. Die gesteigerte Selbstironie erhoben sie später zur Attitüde, wobei die klassische Härte einer zusehends rockigen Spielart wich. Auf abgekaute Phrasen verzichteten sie dankenswerterweise seit jeher und wagten ungewohnt clever das Spiel mit der deutschen Sprache. Musikalisch bleibt das oft nicht mehr als gehobener Standard, doch gewinnen die Songs durch teils großartige Lyrics an Gewicht. Nummern wie „Naturschützer“, „Das Grau unserer Zeit“ oder „Die Gedanken sind frei“ beißen sich so schlicht im Ohr fest. Ein Klassiker, ohne wenn und aber.
Wertung: 
(8 / 10)