
Auch Punks werden älter. Wozu das führt, veranschaulichen WIZO auf ihrer jüngsten Platte, „Nichts wird wieder gut“. Denn die bietet eine in Sachen Wucht und Härte streckenweise deutlich gezügelte Mischung aus zeitgeistkritischen Themen (siehe das Titelstück, „Schöner wär‘s“, „Zucker und Fett“ oder den Referenz-Hit „Earlybird“) und Songs, in denen, mal nachdenklich, mal augenzwinkernd, die Auswirkungen fortschreitender Lebenszeit behandelt werden (u. a. „Schönheit des Verfalls“, „Schlafanzug“ oder „Mörderin“).
Unter den 13 Nummern finden sich dabei auch drei bereits veröffentlichte: Der Opener „Grauer Brei“ und das lässige „Prokrastination“ bildeten 2023 eine gemeinsame 7“, während „Ich war, ich bin und ich werde sein“ bereits 2018 als Vinyl-Single (mit dem noch immer exklusiven „Scheiß Weihnachtszeit“) vorgestellt wurde. Dabei offenbart der Klassiker einmal mehr poppige Nuancen und melodische/stilistische Vielseitigkeit, die streckenweise an „Anderster“ (2004) erinnert. Damit knüpfen WIZO zwar nicht durchweg an ihre ganz großen Outputs an, doch belegt auch dies momentweise zart melancholische Spätwerk, dass der Spaß (und die klare politische Positionierung) bei den Süddeutschen ungeachtet jeden Alters noch immer im Mittelpunkt steht.
Wertung: (7 / 10)