William Control – Hate Culture (2008, Victory Records)

william-control-hate-cultureLiebe Vorurteile,

ich schreibe, weil euch das Solodebüt von wiL Francis (ihr wisst schon, der AIDEN-Sänger) wie ein gefundenes Fressen erscheinen muss. Das geschminkte Bürschchen mit der traurigen Vergangenheit mutet bereits auf dem Cover seiner Platte „Hate Culture“ an wie unter Selbstdarstellungszwang. Dort posiert er, verloren in die Kamera äugend, eine Zigarette in der Hand. Wie verraucht, äh verrucht. Die CD selbst zeigt ihn im Ausschnitt noch einmal. Diesmal wird die Kippe in der Handfläche ausgedrückt. Gott, muss der Bursche Probleme haben.

In Wahrheit, werte Vorurteile, wende ich mich aber an euch, um eine Schonzeit für jenen in WILLIAM CONTROL umbenannten Musiker zu erwirken. Denn egal wie streitbar seine äußere Erscheinung und die Präsentation seines Werkes auch anmuten mögen, die Hommage an Dark-Wave/Synthie-Pop und Künstler wie DEPECHE MODE verfügt ungeachtet der aufgesetzt deprimierenden Grundstimmung über ausreichend gefällige Momente. Auf die ganzheitliche Inszenierung der pessimistischen Stimmung muss man sich einlassen können, der ungewöhnliche Ausbruch aus dem Einerlei des Kajal-Core ist aber insgesamt wohl geraten. Von daher, vorformatiertes Meinungsbild, halt einfach mal die Schnauze!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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