Wild Zero (J 2000)

wildzeroZombies, Trash und Rock n‘ Roll: In „Wild Zero“ setzt Tetsuro Takeuchi dem Punk-Trio Guitar Wolf ein absurdes Denkmal. Japans Antwort auf die Ramones spielt sich weitgehend wortlos selbst – und ist mit Killer-Riffs und ninjamäßig zweckentfremdeten Plaques zur Stelle, als ein Meteorit und außerirdische Invasoren eine Epidemie der Untoten heraufbeschwören.

Zusammenhänge werden eher grob verknotet. Takeuchi gibt sich der Chance des Augenblicks hin und entfesselt einen höllisch abgefahrenen Cocktail aus Musikvideo und Splatterfilm. Als überlebensgroße Idole sind Guitar Wolf Helden ohne charakterliche Eigenschaften. Sie reisen durch die Lande und spielen Konzerte. Stets dabei ist der junge Ace (Masashi Endō), der der Band mit Motorrad und öliger Frisur von Auftritt zu Auftritt folgt. Von ihnen erhält er eine magische Pfeife, die sie unverzüglich ruft, sollte ihm je Gefahr drohen.

Als Ace an einer Tankstelle zufällig einen Raubüberfall vereitelt, verliebt er sich in Tobio (Kwancharu Shitichai). Dass die einen Pimmel hat, verstört ihn sichtlich. Dennoch setzt er alles daran, sie (oder ihn) vor den plötzlich auftauchenden Zombiehorden zu beschützen. Die via Wunderpfeife gerufenen Guitar Wolf eilen zur Rettung herbei, werden jedoch von einem rachsüchtigen tuntigen Gangster verfolgt. Neben ihm sind es Waffenhändler, Meteoritenjäger und natürlich grün geschminkte Komparsen, die den Rettern zusetzen.

Aus Kostengründen wurde das B-Movie mit 70´s-Flair binnen weniger Wochen in Thailand gedreht. Als Statisten kamen vor Ort stationierte Soldaten zum Einsatz. Wer sich nicht am allgegenwärtigen Trash-Appeal stören mag erlebt eine stets abgefahrene, in ihrer beiläufigen Erzählung aber auf Dauer ermüdende Groteske, die den Geist des Rock ´n Punk über Freiheitsstreben, Selbstverwirklichung und freie Liebe (egal ob zwischen Mann und Penisfrau oder auch Zombies) lebendig hält. Der Figuren sind es zu viele, Spaß macht die überdrehte Achterbahnfahrt trotzdem. Ein Publikumsspalter fern jeden Anspruchs- und Perfektionsdenkens.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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