In den vergangenen Jahren tummelten sich im DIY-Segment vorrangig Combos aus dem Post-Hardcore-Bereich. Aber warum sollte dies Segment, das stets Ausdruck unangepasster musikalischer Ertüchtigung bleibt, allein ihnen vorbehalten sein? Dass dem nicht zwingend so sein muss, beweisen WAVES LIKE WALLS aus Ingolstadt, die mit ihrer EP „Brain As a Weapon“ eine wuchtige Begrüßungsofferte präsentieren. Verschrieben hat sich der Fünfer dem Metal-Hardcore, serviert diesen aber roh und aggressiv, so dass inflationäre Breakdowns und aufgesetztes Heischen um progressive Schubkraft dankbarerweise ausgespart bleiben.
Der eigenproduzierte Sound muss dabei nicht vor der breiten Vertreterfront des Genres verborgen bleiben und prägt in seiner ungeschliffenen Manier das bevorzugt düstere Stimmungsbild. Das kurze Intro gibt die Richtung in der lautstarken Zuspitzung vor. Ihm folgen drei Nummern, die mit unerbittlichen, aber durchaus variablen Shouts punkten und beim Titeltrack ein beispielhaft überzeugendes Wechselbad aus kompromisslosem Hardcore (inklusive vereinzelter Gangshouts) und, bedingt durch die ansprechende Gitarrenarbeit, unterschwellig melodischem, darüber aber nicht weniger unerbittlichem Metal, vorlegen. Man darf also gespannt sein, was „Brain As a Weapon“ nachfolgt. Denn mit WAVES LIKE WALLS sollte nach dieser Visitenkarte im musikalischen Untergrund zweifelsfrei gerechnet werden.
Wertung: (7 / 10)