Metal-Hardcore war gestern. Heute geht es atmosphärischer zu, vielschichtiger, eigenständiger. Zumindest bei WATCH THEM FADE, deren zweiter Langspieler „Emptiness“ ein klares Bekenntnis zu gehaltvolleren Klangwelten bedeutet. Die Wurzeln bleiben beständig spürbar, doch sorgt der Hang zum systematischen Wechselspiel für Strukturen, die sich bevorzugt unvorhersehbar und damit über weite Strecken spannend gestalten. Die Geister dürften sich wohl einzig am eingesetzten Klargesang scheiden, der einige Refrains prägt und grundlegend stimmiges Kontrastprogramm bietet, bisweilen aber schlicht zu dick aufgetragen erscheint (siehe „Unanswered Questions“).
Zum Auftakt ergeht sich der Titeltrack in sphärische Instrumentalklänge, ehe düster gefärbter Metal-Hardcore mit punktierter melodischer Erhabenheit das Ruder übernimmt. Dass Emotionen im Genre der geplärrten Vocals und beinhart servierten Riffs nicht zu kurz kommen müssen, beweisen die fünf Würzburger nahezu durchweg. Von diesem überzeugenden Nebeneinander, getragen von geschickt eingebrachten Entlastungspassagen und konstrastierenden Breakdowns, profitiert „Emptiness“ von Anfang bis Ende. Technisch ist das, wie etwa „A New Hope“ oder das fast durchweg clean gesungene „Eons Apart“ offenbaren, anspruchsvoll umgesetzt und entwickelt dennoch ausreichend Vorschub, um den Pulk in Bewegung zu halten. Für Genre-Fans eine klare Empfehlung.
Wertung: (7,5 / 10)