Wenn der Hund des Krieges von der Leine gelassen wird… herrscht großes Schulterzucken. Zumindest bei WARHOUND und ihrem Album „Colder Than Ever“. Das wagt den Rückgriff in die Zeit, als die Verbindung von Sprechgesang und Hardcore den musikalischen Untergrund erschütterte. In den Sinn steigen Bands wie BIOHAZARD, DOWNSET oder auch ONYX, die instrumental auf dicke Buxe machten und textlich den Rap streiften. Nun mag es auf den ersten Blick sympathisch erscheinen, dass die Chicagoer in jenes bewährte Horn stoßen – das Ergebnis aber gibt nur bedingt Anlass zur Freude.
Das Tempo ist eher verhalten und auch auf instrumentaler Ebene wird bestenfalls solide groovender Durchschnitt geboten. Trotz stimmiger Ansätze bei „The Realness“ oder „Die Slow“ wird die Platte in ihrer potenziellen Wirkungsweise zudem durch die wenig schmissige Klanggüte gehemmt. Unfreiwillig komisch wird es gar bei den Hintergrund-Shouts, die schwer nach einem im Keller eingesperrten Köter mit Lagerkoller klingen. Bleibende Eindrücke schindet das nicht und die Qualität erwähnter Vorbilder wird höchstens peripher gestreift. Aber Hunde die bellen, beißen wenigstens nicht.
Wertung: (5 / 10)