Echter Punk-Rock muss schrabbeln. Die Garage muss hörbar bleiben und die Produktion insgesamt einen Hauch von Unfertigkeit mitbringen. So war es früher, so soll es verdammt noch mal auch heute noch sein. Von dieser Betrachtung ausgehend ist „First You Dream After You Die“ eine bemerkenswerte Platte. Hier ein seichtes Dröhnen, dort ein sympathisches Scheppern und dazu nölig softer Gesang. Die VOODOO HEALERS, bereits dem Namen nach offenkundig in Griechenland beheimatet (!), verlassen sich bei ihrem dritten Album auf bewährte Muster zwischen RAMONES und THE QUEERS.
Über 12 Tracks trifft seichter Punk auf Rock ’n Roll-Rhythmen. Für Abrundung sorgt eine beständig poppige Note in MR. T EXPERIENCE-Manier. Keine schlechten Voraussetzungen, als echte Alternative zu den genannten Vertretern kann sich der Vierer aus Thessaloniki allerdings nicht positionieren. Es fehlt ein wenig an Dynamik und Energie. Ein bisschen Kniegas und insbesondere Wucht in der Stimme hätte so manchem Stück gut getan. Trotz wohliger Ausnahmen wie „Buy Some More Time“, „Still Around“ oder „Punk Rock Rebel Song“ wirkt „First You Dream After You Die“ phlegmatisch. Stimmige Zutaten und Exotenbonus allein reichen in diesem Falle leider nicht für die Überwindung der wohligen Mittelpracht.
Wertung: (5 / 10)