Seit mehr als 15 Jahren markieren die VOODOO GLOW SKULLS eine skurrile Ausnahmeerscheinung auf dem Sektor der musikalischen Ertüchtigung des Ska-Core. Dass dieser eigenwillig exotische Cocktail aus treibendem Hardcore-Punk, traditionellen Bläsern und mexikanischer Folklore auch bei Langspieler Nummer sieben, „Adicción, Tradición, Revolución“ betitelt, keinerlei Abnutzungserscheinungen offeriert, verdankt die tanzbare Methodik symbiotischer Eigenkreation schlicht der in jedem Song durchschimmernden Spielfreude der siebenköpfigen US-Westküstler. Aufgenommen, produziert und abgemischt im eigenen Studio, bewahren sich die VOODOO GLOW SKULLS ihre untergründige Authentizität und vermögen diese neuerlich auf die 14 Songs ihres jüngsten Outputs zu transferieren.
Die Band um das dreiköpfige Familienkonglomerat Casillas zieht einmal mehr alle Register ihres Könnens, was neben knalligen Tracks mit ordentlich Rotz zwischen den Nasenflügeln („Ghettoblaster“, „Bastard Music“) auch eine beschauliche Zahl flockig-bläserlastiger Mid-Tempo-Nummern („Smile Now, Cry Later“, „DD Don’t Like Ska“) zu Tage fördert. Von der experimentell-ungestümen Wirkungsweise der Anfangstage haben sich die VOODOO GLOW SKULLS längst verabschiedet, reckten nach manch durchschnittlicher Konserve ab dem 2000er-Brickett „Symbolic“ gar das lodernde Gütesiegel mit neuerlicher Inbrunst in die Höhe. Auch „Adicción, Tradición, Revolución“ knüpft an diese Gangart nahtlos an und beschert der tanzwütigen Ska-Gemeinde ein angenehm frisches Album mit gewohnt hymnischem Tenor.
Experimentiert wird nicht, stattdessen bei vornehmlich angezogenem Tempo das Tanzbein geschwungen. Die VOODOO GLOW SKULLS bürgen auch im Jahr 2004 für enervierenden Bläser-Punk, ideenreich und versehen mit lesenswerten Texten. Somit dürfte „Adicción, Tradición, Revolución“ nicht nur eingefleischten Fans ein Tränchen der Freude in die Augenwinkel treiben, sondern den Zirkel frenetisch zuckender Anhänger überdies zu erweitern verstehen.
Wertung: 
(7 / 10)