Von Frau zu Frau (USA 2006)

von-frau-zu-frauAbnutzungserscheinungen gibt es in jedem Genre, Belangloses noch viel mehr. Vor allem das Genre der „romantischen Komödie“ krankt an sich stets wiederholenden Klischees, Figuren und Inhalten. Einen weiteren Beitrag dieser Kategorie liefert Regisseur Michael Lehmann („40 Tage und 40 Nächte“) ab, dessen Film zwar prominent besetzt ist, gleichermaßen aber auch gänzlich überflüssig.

Die jüngste Tochter Milly (Mandy Moore) hat in der Liebe kein Glück, dies weiß auch ihre Mutter Daphne (Diane Keaton). Ihre beiden älteren Schwestern Mae (Piper Perabo) und Maggie (Lauren Graham) sind bereits unter der Haube, nur Millys Glück lässt auf sich warten. Aus diesem Grund nimmt Mutter Daphne das Ruder in die Hand und gibt eine Annonce für Milly auf, bei der sie auch gleich selbst die Bewerber ausmistet. Übrig bleibt der erfolgreiche Architekt Jason (Tom Everett Scott), doch auch der Musiker Johnny (Gabriel Macht) – der sich jedoch auf die Anzeige gar nicht gemeldet hat – interessiert sich für Milly. Während Daphne auf Jason setzt, verabredet sich Milly auch mit Johnny, ohne etwas von den Machenschaften ihrer Mutter zu ahnen.

Nicht, dass man bei „Von Frau zu Frau“ etwas anderes als Durchschnittskost erwartet, für mehr sollte es in diesem Genre selbst bei dieser Besetzungsliste nicht reichen. Was allerdings dann unterm Strich übrig bleibt, ist nicht mal mehr als eine lauwarme Brise abgestandener Gefühlsduselei. Altbacken und völlig humorlos liefert Michael Lehmann hier die x-te Variante pseudo-romantischen Schaffens ab. Während andere Filme durch Charme und sympathische Darsteller offensichtliche Schwächen kaschieren, bemüht sich „Von Frau zu Frau“ nicht einmal darum. Diane Keaton („Der Pate“, „Was das Herz begehrt“), unbestritten eine der großen Damen Hollywoods, bleibt völlig blass. Vielmehr fällt sie durch ununterbrochenes Kreischen und Palavern auf, was bereits nach kurzer Zeit gehörig nervt und sich bis zum Ende auch nicht legen will.

Das hübsch anzusehende Blondchen Mandy Moore („Lizenz zum Heiraten“) hat schlicht nicht genug Ausstrahlung, um ihrer Figur so etwas wie Glanz zu verleihen. Letztlich bleibt es einzig beim optischen Blickfang. Piper Perabo („Coyote Ugly“) und Lauren Graham („Gilmore Girls“) werden im Grunde verheizt, ihre Figuren haben zum einen relativ wenig Spielraum, dürfen dann aber auch nicht mehr als wortkarg vor der Kamera stehen. Von der männlichen Riege fungiert Tom Everett Scott („That Thing you Do!“) als hochgradiger Unsympath, während zumindest Gabriel Macht („Der Einsatz“) – allerdings gehörig an Jude Law in „Liebe braucht keine Ferien“ angelehnt – den ein oder anderen Pluspunkt sammeln kann.

Witz und Sympathie, beides sind Eigenschaften, die man dem Film und seinen Figuren absprechen muss. Vielmehr sind es nervige Charaktere (allen voran Diane Keaton) und ein gänzlich unspektakuläres Drehbuch, was den Film ständig auf Sparflamme hält. Es gibt unbestritten bessere Vertreter dieser Art, allerdings nur wenige, die noch langweiliger sind als „Von Frau zu Frau“.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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