Vizediktator – Kinder der Revolution (2018, Sportklub Rotter Damm)

Namen sind bekanntlich Schall und Rauch. Als Band hilft es trotzdem mit einer Marke ausgestattet zu sein, die sich einprägt. So eine wie VIZEDIKTATOR. Sie kündet von politischer Auseinandersetzung wie gleichwohl sprachlichem Geschick. Hinter der Implikation liegt auf „Kinder der Revolution“, dem Debüt-Langspieler der Berliner, aber noch weit mehr. Melodienreichtum und tolle Refrains etwa. Und eine Verwurzelung im Deutsch-Punk, die durch Post-Punk-Einflüsse, Wave-Anleihen und (Indie-)Rock-Abstecher stimmungsvoll erweitert wird. 

Als prägnant entpuppt sich auch der Gesang, der bisweilen wie eine deutsche Version der unvergessenen MAXEEN erscheint. Auch er trägt ein Album, das mitreißt; nicht zwingend auf ganzer Linie, aber mit ausreichend begeisterndem Entdeckungsspielraum. Der beginnt beim eröffnenden „Hollywood Europa“ und stampft über referenzielle Kracher wie „Stimme der Verfolger“, „Halleluja“, „Das letzte Haus“, „Porta Romana“ oder dem nicht minder starken Finalkapitel „Stadt aus Gold“ entgegen. Wer den Punk am liebsten ohne Scheuklappen (und stumpfe Parolen) serviert bekommt, liegt bei VIZEDIKTATOR jedenfalls goldrichtig!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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