Venerea – Hullabaloo (1994, Brööl Records)

venerea-hullabalooIhren Werdegang begannen VENEREA unter dem Namen VENEREAL DISEASE. Nach zwei Demotapes (mit den grandiosen Titeln „From Beer to Eternity“ und „The Second Cuming of Venereal Disease“) folgte die namentliche Verknappung und die Aufnahme ihrer ersten EP „Hullabaloo“. Die erschien 1994 über Brööl Records, wo später auch „Swollen“ und der Klassiker „Shake Your Booty“ erscheinen sollten. Doch während die auch heute noch problemlos zu bekommen sind, avancierte das Debüt zur hoch gehandelten Antiquität.

Auf Ebay wurde (und wird) „Hullabaloo“ beizeiten für Mondpreise angeboten. Im Grunde erstaunlich, ließen die sympathischen Schweden doch insgesamt drei Pressungen anfertigen und sollen Restexemplare auf ihren frühen Touren ins europäische Ausland regelrecht verschleudert haben. Aus kreativer Sicht nicht einmal unverständlich, ist „Hullabaloo“ doch kaum mehr als ein Zeugnis erster Gehversuche. Die Melodien sitzen zwar schon hier mit spürbarer Spielfreude, doch gerade der Gesang wirkt noch fernab des etwa auf „Shake Your Booty“ abgebrannten Feuerwerks.

Der Opener „Be Nice“ hält sich nicht allein aufgrund der Produktion bedeckt, zeigt aber bereits ihren Hang zu Background-Chören und Stilbrüchen. Das folgende „Last Days of Summer“ nimmt – wie auch „Riding the Waves“ – den Sound der folgenden Outputs vorweg und bedient textlich den Sommer-Sonne-Strand-Spirit, der Nummern wie „Super Surfing Fun“ so unschuldig wie eingängig machte. Auch das mit den üblichen Schweden-Punk-Breaks versehene „I Want You“ gefällt. Gehobener Anspruch wird in der Folge mit „Sex is Really Fun“ bedient, bei dem der Chor quasi-jodelnd den Beischlaf feiert.

Das mit Ska-Rhythmen versehene „Summer Sun“ fällt dagegen allein schon deshalb ab, weil es mit mehr als drei Minuten doppelt so viel Zeit veranschlagt wie das Gros der übrigen Beiträge. Dafür aber überdauern die verbleibenden Nummern „Baby Blue“ und „Stuck in the Elevator“ gerade mal je eine Minute. Den nach „Swollen“ vorgelegten Hitfabriken werden VENEREA im ersten offiziellen Anlauf noch nicht gerecht. Wertschätzer der klassischen Schweden-Punk-Schiene werden an der nostalgischen Zeitreise dennoch ihre Freude haben – nur sollten sie dafür kein kleines Vermögen investieren.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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