Wenn Garry Marshall einen neuen Film dreht und diesen dann auch noch „Valentinstag“ nennt, dann kann man sich mehr als gut vorstellen worum es geht. Bei Filmen wie „Pretty Woman“, „Die Braut die sich nicht traut“ oder „Plötzlich Prinzessin“ ist das kein Wunder. In erster Linie handelt es sich also um einen sog. „Frauenfilm“. Die Herzen pochen, Happy-Ends werden herbeigesehnt und jeder noch so kleine (männliche) Fehltritt verteufelt. Gleichzeitig kann es gut sein, dass der Film auch als Gradmesser für das eigene Leben herhalten muss. Sofern beide Geschlechter auf der Couch oder im Kino platz genommen haben. „Valentinstag“ hat alles davon. Große Gefühle, kleine Dramen und natürlich diverse Happy-Ends. Aus Sicht der Frauen natürlich. Männer würden sagen. Langweilig.
Für seinem neuen Film geht der Mann für die großen Gefühle einmal anders vor. Statt eine Liebelei von vorne bis hinten zu erzählen, fährt Marshall hier eine ganze Armada von Hollywood-Stars auf, deren Gefühls- und Liebesleben manchmal in wenigen Minuten abgehandelt wird. Richtig rund wirkt das nicht, wenn Blumenhändler Reed (Ashton Kutcher) morgens noch verliebt und verlobt mit Freundin Morley (Jessica Alba) schmust, neunzig Minuten später sich das Blatt aber zugunsten seiner ewigen besten Freundin Julia (Jennifer Garner) wendet. Diese war Bettmieze von Doc Harrison (Patrick Dempsey), doch der ist nun mal – ärgerlicherweise – verheiratet. TV-Sportmoderator Kelvin (Jamie Foxx) hat mit der Liebe ohnehin nix am Hut, soll aber die Gefühlsregungen am besagten Valentinstag auf der Straße einfangen. Dass auch er später Schmetterlinge im Bauch hat, muss wohl niemandem verschwiegen werden. Denn das beeindruckende ist, Frauen wissen ohnehin sofort, wer wen am Ende haben wird. Allerdings ist selbst dieser Film hier für Männer ein mehr als offenes Buch.
Als objektiven Pluspunkt mag man lediglich festhalten, dass hier halb Hollywood vertreten ist. Neben den bereits genannten Stars geben sich hier noch Julia Roberts, Kathy Bates, Bradley Cooper, Jessica Biel, Queen Latifah, Anne Hathaway oder Shirley MacLaine die Klinke in die Hand. Das Staraufkommen ist enorm, wobei man als Betrachter den ganzen Verstrickungen und Geschehnissen in der knapp bemessenen Zeit nie wirklich folgen kann. Zu sehr hetzt Marshall von Szene zu Szene, von Liebespaar zu Liebespaar. Eine tiefere Betrachtung der Figuren fällt dabei natürlich komplett ins Wasser. Das ist auch für derartige Filme nicht unbedingt neu, aber weniger wäre hier vielleicht etwas mehr gewesen. Denn so bleiben alle Darsteller austauschbar, weil eben fremd.
Dabei kann man dem Film in manchen Szenen nicht mal seinen Unterhaltungswert absprechen. Denn die Darsteller agieren wie man es prinzipiell erwarten würde. Gut aufgelegt nämlich. Die ein oder andere Geschichte hat auch durchaus Witz. Anne Hathaway zum Beispiel ist ohnehin immer einen Hingucker wert und wenn sie per Telefon ihrem Gegenüber einheizt, hat das durchaus Charme. Aber solche Momente kommen bei dem Überfluss an Gefühlen häufig zu kurz. Frau wird es trotzdem mögen.
Wertung: (4 / 10)