V/A – Fat Music, Vol. 8 – Going Nowhere Fat (2015, Fat Wreck)

FatMusicDie große Zeit der Labelsampler ist (leider) vorbei. In den mittleren und späten 90-ern führte kein Weg vorbei an den Compilations von Fat Wreck, Epitaph, Honest Dons bzw. ihren europäischen Pendants Burning Heart oder Bad Taste. Durch die fortschreitende Digitalisierung und die damit einhergehende Schnelllebigkeit verblasste der Glanz solcher Pracht- und Prunkstücke wie „Short Music For Short People“ (100 Songs mit einer maximalen Spielzeit von dreißig Sekunden) oder „Live Fat, Die Young“ (mit gänzlich unveröffentlichten Songs). Seinerzeit waren dies wesentliche Informationsquellen, um neue Bands für sich entdecken zu können. Heute reichen die Vorschläge von Spotify und Co. aus, um gleiches binnen weniger Minuten zu erreichen. Doch genug der Nostalgie, denn Fat Wreck sei Dank erlebt der gute alte Labelsampler nun ein – zumindest kleines – Revival.

Ganz im Stile der alten Outputs schnürt das Vorzeige-Label aus San Francisco mit „Fat Music, Vol. 8 – Going Nowhere Fat“ einen bunten Strauss aus mehr oder minder aktuellen Songs seiner Bands und reichert diesen mit unveröffentlichten Beiträgen an. Fünfundzwanzig Songs später hat man sich einen kompletten Überblick über das derzeitige Bandportfolio von Fat Wreck verschafft. Und natürlich trifft man auch auf alte Freunde und Bekannte, die bereits beim ersten Labelsampler „Fat Music For Fat People“ im Jahre 1994 dabei waren (LAGWAGON, STRUNG OUT, GOOD RIDDANCE, NOFX).

Von dem halben Dutzend unveröffentlichter Songs sticht der PEARS Beitrag sicherlich heraus. Die Band ist das jüngste Signing des Labels und nicht wenige prophezeien dem Quartett eine große Zukunft. Warum, belegt das kraftvolle, melodische „Snowflake“ deutlich. Ansonsten ist es wie bei einem großen Familientreffen. Neuere Bands wie TOYGUITAR oder die NIGHT BIRDS treffen auf alte Hasen wie SNUFF oder die SWINGIN UTTERS. Abseits vom Punkrock sorgen die MAD CADDIES oder OLD MAN MARKLEY für relaxtere Abwechslung. Mit Darius Kostic ist selbst ein Singer/Songwriter zu hören und und auch das von Fat Mike initiierte Musical „Home Street Home“ findet seinen Platz auf dieser insgesamt runden Veröffentlichung. Auch wenn sich die Überraschungen in Grenzen halten, „Fat Music, Vol. 8: Going Nowhere Fat“ erinnert an die guten alten Zeiten. Und das ist schon Grund genug sich hierfür Zeit zu nehmen.

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