Bereits 1999 wurde der Film „Unruly – Ohne jede Regel“ mit den beiden französischen Stars Vincent Cassell und Monica Bellucci gedreht. Bislang fand sich dafür hierzulande jedoch kein Verleih. Da darf man sich schon fragen, aus welchem Grund, sind die beiden Schauspieler doch keine Unbekannten auf internationalem Parkett. Warum dieses billige Rache-Filmchen allerdings bislang in irgendeinem Kellerloch sein Dasein fristete, weiß man als Zuschauer knappe 90 Minuten später.
Für einige Jahre war Pitou (Vincent Cassel) verschwunden, genauer gesagt saß er im Knast. Seine Ex-Freundin Marguerite (Monica Bellucci) ließ er zwangsläufig zurück. Während seiner Abwesenheit hat sich in seiner Heimat Marseille einiges getan. Marguerite ist schwanger und zudem mit Pitous Bruder verheiratet, sein bester Freund Gilles (Enrico Lo Verso) ist zwischenzeitig zum Gangsterboss aufgestiegen. Nach seiner Entlassung will Pitou nicht abermals in Schwierigkeiten geraten, doch diese zieht er scheinbar magisch an und er gerät schnell an einige Handlanger von Gilles. Nachdem sich die Reibereien mit den arabisch-abstämmigen Einwohnern häufen und es zu einem durch Gilles Männer verursachten Blutbad kommt, gerät auch Pitou ins Visier von Gilles und findet sich nun zwischen den Fronten wieder. Nachdem Gilles jedoch Pitous Bruder tötet, gibt es für diesen keinen Grund mehr, sich zu verstecken.
„Unruly – Ohne jede Regel“ wirkt in seiner Aufmachung wie ein schlechter B-Film aus den 80ern. Warum sich Vincent Cassell („Doberman“, „Die purpurnen Flüsse“) und auch Monica Bellucci („Tränen der Sonne“, „Der Pakt der Wölfe“) für diese jederzeit billig gemachte Rache-Geschichte hergaben, bleibt wohl ihr Geheimnis. Damals hatten beide unbestritten noch nicht den – auch internationalen – Stellenwert wie heute, doch passt dieser Film hier einfach nicht in die restliche Liste gemeinsamer Werke wie „Irreversible“, „Doberman“ oder „Der Pakt der Wölfe“. Fans von Vincent Cassell werden bei „Unruly – Ohne jede Regel“ zwar auf ihre Kosten kommen, spielt dieser doch die Hauptrolle und zeigt zudem auch ausreichend nackte Haut. Allerdings muss er ansonsten auch nicht viel tun, gefordert wird er zu keiner Sekunde. Monica Bellucci hingegen hat lediglich einen kleinen Part, zudem lässt ihr das Drehbuch nicht den Hauch einer Chance, ihre Reize auszuspielen.
Trotz des Siegels „Keine Jugendfreigabe“ ist „Unruly – Ohne jede Regel“ relativ blutarm, die versehentliche Tötung eines Hundes wird nur angedeutet und vor allem am Ende, wenn einige Schusswechsel fallen, zeigt man später nur die Körper am Boden mit einigen roten Flecken. Hier wird abermals das geringe Budget sichtbar, das große Effekte – seien es selbst Einschüsse – nicht zulässt. Der Film wirkt von vorne bis hinten billig und lieblos, zudem in Form eines kleinen Jungen als Nachwuchs-Pimp arg übertrieben. Nicht vom Verleih täuschen lassen, hier dienen zwei Bekannte Namen lediglich als Zugpferd für einen wirklich schlechten und überflüssigen Film!
Wertung: (3 / 10)