United Nations – United Nations (2008, Eyeball Records)

united-nations-united-nationsDie Vereinten Nationen geben Rätsel auf. Wohlgemerkt nicht das transatlantische Staatenbündnis, sondern die Krachmacherkapelle UNITED NATIONS, die seit geraumer Zeit für Gesprächsstoff sorgt und die Gerüchteküche beständig anfeuert. Fakten zur Band, respektive der Besetzung gibt es nur wenige. Fest aber steht, dass sich die Indie-Größen Daryl Palumbo (GLASSJAW, HEAD AUTOMATICA) und Geoff Rickly (THURSDAY) an den Mikros austoben. Über die Identität der übrigen Mitglieder wird Stillschweigen gewahrt, ihre Gesichter auf Pressebildern gar hinter Ronald Reagan-Masken verborgen. Und alles nur wegen der bösen Plattenindustrie.

Den Knebelverträgen entgehen die Inkognito-Musiker trotzdem. Und wie. Auf dem lang angekündigten selbstbetitelten Debüt prallt Melodik auf barsche Energetik. Wie ein Orkan fegt das Dutzend Songs in verschwindend kurzen 25 Minuten vorüber und fackelt nicht weniger als ein hintersinnig politisches Noise-Core-/Screamo-Feuerwerk ab. Das dynamische Duo Palumbo/Rickly krakeelt sich durch schweißtreibende Brecher, die der gesteigerten Horizonterweiterung halber auch schon mal von fragilem Akustikgeplänkel oder einem Saxophon-Ausklang umspielt werden. Abseits der nachtschwarzen Aufmachung und der daran angeglichenen Atmosphäre sorgen Ricklys klare Gesänge für fast schon harmonische Wiedererkennungswerte. Ein beeindruckend konsequenter und konstant mitreißender Erstling.

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

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