Willkommen im Wirkungskreis der „Ten Angry Men“, willkommen zum ultimativen Clash zweier der verheißungsvollsten Bands im deutschen Hardcore. Die Rede ist von UNDER SIEGE und A TRAITOR LIKE JUDAS, die sich auf der über Let It Burn Records veröffentlichten Split einen Kampf in bester „Godzilla vs. Megalosaurus“-Tradition liefern. Anstatt japanischer Millionenmetropolen schicken sich diese Kolosse jedoch an, unzählige heimische Wohnstuben in Schutt und Asche zu legen.
Vertreten mit je fünf Metal-Hardcore-Brechern, eröffnen UNDER SIEGE die rabiate Dauerbeschallung und generieren allein mit dem wutschnaubenden Opener „End of All Days“ den Titel zur obersten Programmprämisse. Von melodiösen Zwischentönen und gefälligen Tempowechseln gesäumt, reißen die neuesten Stücke vom ersten bis zum letzten Akkord beständig mit und stellen gar das Liedgut des „After The Flood“-Langspielers in den Schatten.
Selbiges gilt denn auch für A TRAITOR LIKE JUDAS, welche in eine ähnlich hochwertige Kerbe schlagen, jedoch vordergründigere Metal-Anleihen vornehmen und ihren Stil in einen Hauch depressiver Verzweiflung kleiden. Weder UNDER SIEGE, noch A TRAITOR LIKE JUDAS bleiben den Beleg dafür schuldig, aus welchem Grunde sie aktuell reichlich Beachtung erfahren. Gutes Artwork, bestechende Produktion und wahre Glanzleistungen der spielfreudigen Protagonisten machen „Ten Angry Men“ zu einem Qualitätserzeugnis oberer Güteklasse.
Wer den Kampf der aufstrebenden Metal-Hardcore-Ungetüme letzten Endes für sich entscheidet, wird wohl die für Ende des Jahres anberaumte Tour von UNDER SIEGE und A TRAITOR LIKE JUDAS entscheiden. Bis dahin bleibt immerhin noch ausreichend Gelegenheit, das beeindruckende Gefecht im heimischen CD-Player neuerlich zu entfachen.
Wertung: (8 / 10)