Die erste Staffel der amerikanisch-kanadischen TV-Serie „True Justice“ wurde in Doppelfolgen als Spielfilm-Reihe ausgewertet. Dank der Beteiligung von Berufs-Rammbock Steven Seagal („Into the Sun“) als Hauptdarsteller, Produzent und Co-Autor erreichte sie so wohl ein deutlich breiteres Publikum. Aber die Rechnung ging nicht auf. Denn die eröffnende Season umfasst 13 Folgen. Doch wen schert das schon? Mit einer Freigabe ab 18, „Uncut“-Vermerk und überwiegendem Actionanteil wird schon nicht weiter auffallen, dass nach 42 Minuten und einem bemüht dramatischen Cliffhanger-Finale der Vorhang fällt.
Waren die Plots der ersten 12 Episoden (oder 6 Filme) schon nicht gerade von Originalität und plastischen Figuren erfüllt, wirft „Payback“ nahezu sämtliche erzählerischen Ansätze über Bord und stürzt sich in ein minimalistisches Bleigewitter mit einigen Rückblicken auf Schlüsselsequenzen des ersten Falles „Deadly Crossing“. Denn die Gerichtsverhandlung des russischen Mafioso Putin (Gil Bellows, „Love & a 45“) steht bevor und das Team um Seagals Elijah Kane soll vor dem Geschworenengericht aussagen. Aber ist das wirklich der Grund, warum ein Killerkommando am Vorabend die Einsatzzentrale der polizeilichen Sondereinheit stürmt?
Mit drei Kollegen wird Kane von den Söldnern überrascht und festgesetzt. Im Verlauf des rüden Scharmützels müssen nicht allein die Angreifer Federn lassen. Da der Kugelhagel aber schnell ermüdend wirkt und eine Rechtfertigung der erwähnten Erwachsenenfreigabe ebenso ausbleibt wie grundlegende Spannung, ist dieser zwar knallige, darüber aber nicht minder verzichtbare Abschluss der ohnehin mäßigen Fernseh-Staffel eigentlich kaum der Rede wert. Aber dann wird zum Abschluss eine Granate gezündet, deren Folgen erst in der bereits abgedrehten Fortsetzung ersichtlich werden. Überraschend ist dabei aber nur, dass „True Justice“, vor allem gemessen an der großen Qualität im US-TV, überhaupt weitergeführt wird.
Wertung: 
(3,5 / 10)