Trick ´r Treat – Die Nacht der Schrecken (USA 2007)

trick-r-treat-die-nacht-der-schreckenEs gibt kaum einen (transatlantischen) Festtag, der noch nicht die Ehre hatte in einem Horrorfilm gewürdigt zu werden. Ob der allseits beliebte 1. April („April Fool‘s Day“), der friedvolle Muttertag („Mother’s Day“) oder der patriotische Unabhängigkeitstag („Uncle Sam“) – an jedem von ihnen ist schon unvorstellbares Grauen geschehen! Doch es gibt ein bestimmtes Datum, welches in verschiedensten Ecken unserer Welt ein gleichsam bedeutendes ist: Der 31. Oktober (mal wieder >Donner.wav< vor dem geistigen Ohr erklingen lassen). Die Mexikaner beginnen nach langen Vorbereitungen just an diesem Tag ihre Feierlichkeiten zum Día de los Muertos (Tag der Toten); bei den Katholiken gedenkt man am sogenannten Allerheiligen ebenso der Verblichenen.

Schon die sagenumwobenen Kelten haben in der Nacht zum 1. November ihren Samhain gefeiert, nichts anderes als ein Totenfest. Die irischen Immigranten in die US von A haben schließlich ihre Version der Reminiszenz an die Verstorbenen mitgebracht, All Hallow’s Eve, das mittlerweile aber in amerikanisierter Form Halloween nur noch als eines der größten Party-Events weltweit zelebriert wird. Und eben dieser schicksalhafte Tag hat uns schon grandiose Horrorkost beschert, so etwa John Carpenters „Halloween“ (1978) oder „Lady in White“ (1988). Doch leider blieben wir auch von an dilettantischen Gurken nicht verschont. Man rufe sich etwa „Halloween: Resurrection“, „Halloween Night“ oder Rob Zombies entmythologisierendes „Halloween“-Remake ins Gedächtnis.

Um Welten besser ist man mit Michael Doughertys bereits 2008 fertiggestelltem „Trick ’r Treat“ bedient. Der Film lief auf etwaigen Festivals mit nicht zu verachtendem Erfolg, dennoch blieb ihm eine Kinoauswertung verwehrt. Auch bei uns erschien der amüsante Streifen direkt auf DVD, nachdem er nur kurzlebig beim Fantasy Filmfest über die große Leinwand flackern durfte. Dabei hat Doughertys Hommage an den guten Old-School-(Episoden-)Horrorfilm alle Zutaten für den perfekten Halloween-Filmabend – und da wir Carpenters Glanzstück alle sicherlich schon 42 Mal gesehen haben dürften, ist etwas Abwechslung absolut begrüßenswert.

Warren Valley, Ohio, 31. Oktober, Halloween. Auf der Suche nach einem Date für die Halloweenparty im Wald gerät die als Sexy-Rotkäppchen verkleidete Laurie (Anna Paquin, „X-Men”-Trilogie) an einen gewissenlosen Frauenmörder, der aber noch sein „rotes“ Wunder erleben darf. Steven (Dylan Baker, „Spiderman”-Trilogie), der Direktor der örtlichen Schule, lehrt einen nimmersatten Jungen aus der Nachbarschaft, dass man niemals Naschereien von Fremden essen sollte. Der verbitterter Einsiedler Mr. Kreeg (Brian Cox, „Braveheart“) wird von einem, im wahrsten Sinne des Wortes, Halloween-Monster daran erinnert, was der „Geist“ des Halloween-Fests ist. Emma (Leslie Bibb, „Iron Man”) ist mittlerweile fest davon überzeugt, dass man Kürbiskerzen nicht vor dem Ende der ersten Sonnenstrahlen ausblasen darf. Und eine Gruppe von Halbwüchsigen hat sich ihren Streich sicherlich etwas anders vorgestellt, da sie plötzlich selbst Opfer ihres grausamen Spiels werden…

Episodenfilme haben es eigentlich nie leicht. Mir fiele, um ehrlich zu sein auch kaum einer ein, der mit allen seinen Geschichten ins Schwarze getroffen hat. So hat auch Doughertys Film, der alle Geschichten „Pulp Fiction“-like miteinander verwebt – und Obacht, der kleine Kerl mit dem Kartoffelsack auf dem Kopf taucht in jeder von ihnen auf! – leider auch den einen oder anderen kleineren Durchhänger. Im Gesamtbild sind die 87 Minuten aber ein großer Spaß, die nicht nur an Halloween gut zu unterhalten wissen. Eine gute Darstellerriege, ein toller Soundtrack und gelungene SFX machen den Film auch ein zweites und sicherlich auch drittes Mal sehenswert, so dass wir am Halloween-Abend tatsächlich nicht (mehr) nur Michael Myers beim Metzeln zusehen müssen. Bravo!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

 

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