Trespass (USA 2011)

trespass-cageGehässige Menschen könnten meinen, bei „Trespass“ hätten sich diverse gescheiterte oder vergangene Existenzen Hollywoods vereint. Regisseur Joel Schumacher („8MM“) war bereits in seiner guten Zeit ein kaum erinnerungswürdiger Filmemacher, während auch die einstige Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman aus der A-Liga der Traumfabrik verschwunden ist. Der dauernde eiskalte Ausdruck war dann wohl selbst dort zu viel des Guten. Und Nicolas Cage? Auch der hat einen Oscar im Schrank stehen, sofern er diesen nicht wegen seiner Steuerschulden versetzt hat. Denn die hat er reichlich, insofern dreht der Mime mit den regelmäßig wechselnden Frisuren auch fleißig einen Schundfilm nach dem anderen. „Trespass“ stellt da keine Ausnahme dar.

Fast schon selbstverständlich scheint, dass sich keiner der Beteiligten auf neues Terrain begibt. Schon unzählige Male wurden Menschen in ihrem eigenen Haus als Geiseln genommen. So auch der Diamantenhändler Kyle Miller (Nicolas Cage), der mit seiner Frau Sarah (Nicole Kidman) und der heranwachsenden Tochter Avery (Liana Liberato) in einem modernen Luxusbunker wohnt. Die Risse innerhalb der Familie sind schnell sichtbar. Zwischen Mann und Frau kriselt es und auch Töchterchen Avery kann mit ihren Eltern nur wenig anfangen. Eines abends dringen mehrere vermummte Personen ins Haus der Millers ein und drängen auf die vermeintlich dort versteckten Diamanten.

Man weiß eigentlich gar nicht, wo man anfangen soll. An der wie gehabt biederen, bemühten aber letztlich gescheiterten Inszenierung von Joel Schumacher, dem bekannten traurigen Gesicht von Frau Kidman oder dem Overacting von Herrn Cage. „Trespass“ hat all das zu bieten, manches davon im Überfluss. Spannend ist das kaum, da kann der Film noch so viele Haken schlagen. Wen interessiert es schon, ob einer der Gauner was für die Kidman übrig hat oder was nun wirklich im Safe ist. Der Regisseur beantwortet die Fragen ohnehin viel zu schnell und völlig leidenschaftslos. Der einzige, der Einsatz bringt, ist Nicolas Cage. Dieser dreht mit wirrem Blick das ein oder andere Mal auf und lässt seinem Wahnsinn wie gewohnt freien Lauf. Genauso gewohnt amüsiert er damit mehr als alles andere.

Doch auch die vermeintlichen Profis haben ihre Päckchen zu tragen. Familienzwist, Depressionen, Drogenprobleme und Betrug zieren das Erscheinungsbild der insgesamt wenig überzeugenden Riege. Man hat Mitleid mit diesen Menschen, sie mögen endlich die Diamanten finden und vielleicht ein neues Leben beginnen. Plötzlich sind es aber nicht mehr nur Diamanten oder Geldscheine, die von Belang sind, dann reicht sogar die Niere des Hausherrn. Abstruser wird der Film zumindest dann nicht mehr. Großartig auch die Ausführungen von Nicolas Cage, warum die Einbrecher ihn für die Diamanten brauchen und ihn nicht erledigen können. Ihm scheint egal zu sein, was er spielt, er tut dies mit vollem Einsatz. Wenigstens das reicht für ein paar Lachfalten, der Rest ist einfach nur schlecht.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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