Menschen können nicht aus ihrer Haut. Es ist eben stets der erste Eindruck, der unsere Grundhaltung gegenüber Menschen und Dingen prägt. Im Musiksektor beginnt das bei Bandnamen, die als vorgeschobener Automatismus unverzüglich Assoziationen wecken. Bei TONY GORILLA und deren dritter Platte „It Takes a Spark“ ist es ein Mix aus „Orang-Utan Klaus“ und Solopfadbeschreitung durch ein Hardcore-Urgestein – aus der Ecke von Kevin Seconds und Konsorten. Doch hat der Dortmunder Affenzirkus weder mit Helge Schneider noch Singer-/Songwritertum zu tun. Dafür aber mit Hardcore. Nur sind wir da gleich bei der nächsten Bezugsetzung.
Denn der Gesang erinnert bereits zum Auftakt des ersten (richtigen) Songs „Won’t Back Down“ dermaßen an IGNITE-Frontmann Zoli, dass man sich gleich in deren „Past Our Means“-Phase zurückversetzt wähnt. Die Instrumentierung tut dazu ihr Übriges. Nur die Gitarren schweifen gern mal ab und driften bisweilen gar in Richtung Metal (etwa bei „Yesterday“). Als schlichter IGNITE-Klon gehen TONY GORILLA trotzdem nicht durch. Denn dafür ist der Anteil eigener Impulse – und insbesondere das Hitpotenzial ihres ruppig-melodischen Hardcore-Punks – schlicht zu groß. Neben dem Titeltrack stechen auch in Sachen Tempo und Härte munter variable Nummern wie „Summertime“ oder „No Circumstance“ hervor.
Um die einleitende Assoziationskette final aber noch vernunftgeprägt zu erden: „It Takes a Spark“ ist eine prima Scheibe. Es gibt schließlich deutlich schlechtere Stilanlehnungen als die hinlänglich bemühten IGNITE!
Wertung: (7 / 10)