Tomcats (USA 2001)

tomcats„American Pie“ und kein Ende in Sicht! Schmalspurlachnummern im Zuge der pubertären Erfolgskomödie sprießen ja seit einigen Jahren wie Pilze aus dem Bodene. Auch den Produzenten im Land der Denker und Dichter blieb diese kapitalintensive Entwicklung nicht verborgen, so dass seit einiger Zeit auch bei uns solch frivole Lustspiele der Marke „Harte Jungs“ oder „Feuer, Eis und Dosenbier“ angesagt sind und der eingerosteten deutschen Kinokultur einen anspruchslosen, dafür aber umso erfolgreicheren Schub geben. Allerdings wollen wir unser Augenmerk zurück über den großen Teich gen Amerika auf ein weiteres im Fahrwasser dieser Erfolgswelle entstandenen Werkes richten, nämlich „Tomcats“.

Dieses hat das Entwicklungsstadium der Pubertät hinter sich gelassen und widmet sich ganz Herren in durchaus heiratsfähigem alter. Eine Clique eben solcher schwört dem Junggesellendasein auf der Hochzeit eines ihrer Kumpanen ewige Treue und besiegelt dies in Form einer Wette. Monatlich wird von jedem ein bestimmter Betrag auf ein Konto eingezahlt. Den Gesamterlös erhält derjenige, der sein Schiff am längsten vom Hafen der Ehe entfernt halten kann. Sieben Jahre später können sich davon lediglich Weiberheld Kyle (Jake Busey, „S.F.W.“) und Comiczeichner Michael (Jerry O’Connell, „Jerry Maguire“) freisprechen. Als dieser jedoch beim Glücksspiel in Las Vegas selbiges überstrapaziert und einen Schuldenberg von mehr als 50.000 Dollar hinterlässt, sieht er als einzigen Ausweg den Gewinn der Wette. So muss der leidgeplagte Michael mit allen Mitteln versuchen, Kumpel Kyle unter die Haube zu bringen. Doch der Aushilfs-Casanova denkt nicht im Traum an eine feste Bindung, geschweige denn Heirat. Einzig Kyles Jugendliebe Natalie (Shannon Elizabeth, „American Pie“), mittlerweile schlagkräftige FBI-Agentin, könnte den Erfolg des Unterfangens garantieren.

Das Regiedebüt des Drehbuchautoren Gregory Poiriet („Rosewoods Burning“), der auch für seinen Erstling die Vorlage lieferte, ist ein infantiler Spaß für seichte Gemüter. Wie bei den großen Vorbildern geht es auch hier über weite Strecken ziemlich flach und zotig zu. Die Story sprüht nicht gerade vor begeisternden Einfällen, hat aber zwischen all den Fäkalwitzen manch echten Lacher zu bieten. Die temporeiche Inszenierung unterhält trotz Schmalspurkalauer über knapp 95 Minuten recht ordentlich, haut einen aber auch nicht zwingend vom Hocker. Die maßlos übersteigerten Figuren verleihen dem Sammelsurium mehr oder weniger gelungener Schenkelklopfer immerhin einen Hauch von Comic-Charakter. Eben jene werden wenig originell, aber zumindest nicht gänzlich unsympathisch dargestellt. Neben den Hauptakteuren gibt es Wiedersehen mit „M*A*S*H“-Chirurg David Ogden Stiers als durchgeknalltem Arzt.

Wer also auf Kalauer steht, bei denen ein von hinten gevögeltes Betthäschen aus vollem Halse aus dem Fenster reiert oder sich ein operativ entfernter Hoden auf eine abenteuerliche Reise durch die Gänge des Krankenhauses begibt, der wird mit „Tomcats“ sicherlich gut bedient sein. Freunde anspruchsvollerer Filmkost werden um dieses alberne Filmchen sowieso einen großen Bogen machen. Unter dem Strich ist er aber immerhin unterhaltsamer als „American Pie 2″.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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