Tombgrown – Sirius (2024, DIY)

Ein musikalisches Genre, das im DIY nicht allzu oft bedient wird, ist der Doom. Den Gegenbeweis erbringen TOMBGROWN, deren Debütalbum „Sirius“ Ende 2024 in Eigenregie veröffentlicht wurde. Für die darauf gebotenen sieben Tracks (inklusive einer remasterten Version der 2023er-Single „Gravel Path“) veranschlagt die Band aus der Kreisstadt Kelheim rund 41 Minuten – im Metier des schleppend ausgebreiteten Metals entspricht das auch mal EP-Charakter. Aber selbst Puristen dürften beim Einstand der Niederbayern genug Entdeckungspotenzial ausmachen, um sich vom basslastig wummernden Sog gefangen nehmen zu lassen.

Als repräsentativer Anspieltipp darf der Aufmacher „Battle Scars“ bemüht werden. Denn der zeigt einerseits, dass der Doom-Metal von TOMBGROWN gern in (stoner-)rockige Gefilde driftet, und veranschaulicht andererseits die Wirkweise der klaren weiblichen Frontstimme. Die strahlt nicht allein beim Titeltrack eine atmosphärisch gewinnbringende Wärme aus, sondern trägt durch gutturale Kontrastlaute momentweise ebenso dazu bei, Spannung und Abwechslungsreichtum hochzuhalten (siehe „Rebirth in Silence“ und „Burial Blight“). Damit ist „Sirius“ ein insgesamt gelungener Erstling, der durch den teils zu dezenten Gitarreneinsatz – hervorzuheben bleibt der Zehnminüter „Rootfeeder“ – aber auch fraglos Luft nach oben belässt.   

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

scroll to top